Extreme Hitzewelle
Griechenland: Waldbrände fordern erstes Todesopfer
In immer mehr Teilen Europas wüten wegen der Dürre und Sommerhitze große Waldbrände. Nach den verheerenden Feuern in Schweden gerieten am Montag auch Brände in Griechenland und Lettland außer Kontrolle. In Griechenland gab es auch bereits ein erstes Todesopfer zu beklagen. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, in dieser und in der nächsten Woche soll es noch heißer werden.
Überall ist es extrem trocken - starker Wind fachte die Feuer rasend schnell an. „Die Feuer in Schweden zeigen, dass der Klimawandel real ist“, erklärte die EU-Kommission in Brüssel. Besonders ernst ist die Lage weiter in Schweden, wo am Montag noch 25 Brände wüteten - einige so groß, dass die Rettungskräfte keine Hoffnung haben, sie noch zu löschen. Der Qualm sei sogar aus dem Weltall zu sehen, erklärte die europäische Weltraumbehörde ESA.
Großbrand westlich von Athen gerät außer Kontrolle
In Griechenland geriet ein Brand nahe des Ferienorts Kinetta außer Kontrolle. Die Rauchwolken erreichten sogar das rund 40 Kilometer östlich gelegene Athen und verdunkelten dort die Sonne. Die Piloten der Löschflugzeuge konnten deswegen praktisch nichts sehen, hieß es. „Es ist das sogenannte schlimmste Szenario eingetreten“, sagte der Chef des griechischen Zivilschutzes, Giannis Kapakis, im Fernsehen. Viele Einwohner flüchteten in Panik, berichteten Reporter vom Ort des Feuers. Strom, Telefon und Internet fielen in einigen Regionen aus. Fernsehreporter zeigten mehrere verbrannte Häuser. Zurzeit herrschen in Griechenland Temperaturen um die 40 Grad. Zudem wehen in der betroffenen Region Winde der Stärke sieben.
„Extrem schwierige Lage“
In der Stadt Rafina nordöstlich von Athen wurde ein Toter gefunden, sagte ein Vertreter des Katastrophenschutzes am Montag im Fernsehen. 25 Menschen seien mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Ministerpräsident Alexis Tsipras verkürzte eine Auslandsreise, um bei der Koordinierung des Kampfes gegen die mindestens drei großen Feuer zu helfen. Mehr als 300 Feuerwehrleute, fünf Flugzeuge und zwei Helikopter waren nach Angaben der Athener Feuerwehr im Einsatz, um die „extrem schwierige“ Lage zu bewältigen. In der Region um die Hauptstadt wurde der Notstand ausgerufen. Eine Feuerwehrsprecherin sagte, Athen habe andere EU-Staaten um Hilfe gebeten. Ein Feuerwehrsprecher beklagte, dass sich nicht alle Bewohner an die Anweisungen der Behörden hielten. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie einige Anrainer die Gegend mit dem Auto verließen. Andere versuchten, durch das Sprengen des Bodens mit Wasser das Feuer an der weiteren Ausbreitung zu hindern.
Schweden: Mehr als 25.000 Hektar in Brand
Im Nordwesten Lettlands verloren die Rettungskräfte die Kontrolle über einen Torf- und Waldbrand. Dort wurden bisher gut 1000 Hektar Wald, Buschland und Torfmoor zerstört, wie das Europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte. Ein kleineres Dorf wurde vorsorglich evakuiert. Das haben mehrere Hundert Dorfbewohner in Schweden bereits in der vergangenen Woche erlebt. Es brannten zeitweise mehr als 25.000 Hektar Land. Die Skandinavier forderten Hilfe aus ganz Europa an, um mit der Situation zurechtzukommen. Gemeinsam gelang es, die Zahl der Brände im ganzen Land mehr als zu halbieren. Die Lage ist aber weiterhin extrem ernst.
Helikopter aus anderen Ländern helfen bei Löscharbeiten
Insgesamt seien sieben Flugzeuge, sieben Helikopter, 60 Fahrzeuge und 340 Feuerwehrleute aus Italien, Frankreich, Deutschland, Litauen, Dänemark, Portugal, Polen und Österreich geschickt worden. Auch Lettland bat bei der EU um Hilfe. Aus Finnland wurden ebenfalls Waldbrände gemeldet. Entspannung ist nicht in Sicht. Vor allem im Norden Europas soll es in dieser Woche noch heißer werden. Der schwedische Katastrophenschutz warnte: „Das Brandrisiko erreicht in dieser Woche extremes Niveau. Die Lage ist extrem ernst.“
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