Rund drei Monate nach der Verurteilung von Bill Cosby (81) wegen sexueller Nötigung will die Staatsanwaltschaft den US-Entertainer zum „gewalttätigen Sexualtäter“ erklären lassen. Kevin Steele, Staatsanwalt in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania, beantragte am Dienstag eine entsprechende Gerichtsanhörung, wie US-Medien berichteten.
Wer in Pennsylvania offiziell als „gewalttätiger Sexualtäter“ eingestuft wird, muss sich entsprechend registrieren und mindestens einmal im Monat therapeutisch behandeln lassen. Außerdem müssen die Nachbarn informiert werden.
In dem Antrag beruft sich Steele auf die Einschätzung eines speziellen Expertengremiums, das Cosby als „gewalttätigen Sexualtäter“ eingestuft hatte. Der Richter muss dieser Einschätzung jedoch nicht folgen. Man werde sich vor Gericht sehen, sagte Cosbys Sprecher Andrew Wyatt als Reaktion auf den Antrag von Staatsanwalt Steele. Einen Termin für die Gerichtsanhörung gab es zunächst nicht.
Strafmaß soll im September verkündet werden
Cosby war im April wegen schwerer sexueller Nötigung in drei Fällen für schuldig befunden worden. Das Strafmaß soll Ende September verkündet werden. Für jeden der drei Fälle droht dem ehemaligen Star aus der „Bill Cosby Show“ eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Insgesamt könnte der Ex-Serienstar also 30 Jahre ausfassen. Cosbys Alter und die Tatsache, dass es im Prozess um Vorfälle aus dem Jahr 2004 ging, könnten die Strafen allerdings verkürzen. Zudem haben Cosbys Anwälte angekündigt, Berufung einzulegen. Bis zur Verkündung des Strafmaßes steht Cosby unter Hausarrest und muss eine elektronische Fußfessel tragen.
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