Erschreckende Zahlen präsentiert die UNICEF in ihrem neuen Report. Allein im Vorjahr starben weltweit 130.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren an den Folgen der Immunschwächekrankheit. 430.000 infizierten sich mit dem HI-Virus, davon zwei Drittel Mädchen.
Seit 2010 sank zwar die Zahl der Aids-Toten insgesamt, allerdings nicht bei den Jugendlichen. „In den meisten Ländern haben Mädchen und Frauen schlechteren Zugang zu Informationen, Gesundheitsdiensten oder schlicht nicht genug Macht ‘nein‘ zu ungeschütztem Sex zu sagen. HIV-Infektionen verbreiten sich unter den verletzlichsten Menschen - deshalb stehen Mädchen im Teenageralter im Zentrum dieser Krise“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore auf der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam. Armut verschärft die Situation noch.
Es sei wichtig, Mädchen und Frauen dabei zu unterstützen, dass sie wirtschaftlich für sich selbst sorgen können, Informationen zur Übertragung von HIV sowie Vorbeugung, aber auch Zugang zu Medikamenten und Hilfsangeboten bekommen, wie Angelique Kidjo, Sängerin und UNICEF-Botschafterin betonte. „Vor allem aber müssen wir Mädchen stark machen - und Bildung ist dafür der beste Weg.“ Erreicht man die nachwachsende Generation durch Präventions- und Hilfsprogramme nicht, werden Fortschritte im Kampf gegen Aids aus den vergangenen Jahrzehnten wieder zunichtegemacht.
In Österreich sind geschätzte 8.000 bis 9.000 Menschen mit HIV infiziert beziehungsweise an Aids erkrankt. Viele Betroffene erhalten die Diagnose erst, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Ab sofort gibt es Selbsttests rezeptfrei in den österreichischen Apotheken.
Gesundheitsredaktion, Kronen Zeitung
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