Nachdem der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) einen Energie-Schutzring für 95.000 Euro und einen Luxus-Zaun für Hunderttausende Euro Wartungskosten um das Krankenhaus Nord gelegt hatte, errichtet der Spitalsverbund um die Klinik jetzt eine Mauer des Schweigens. Mit Verweis auf die Untersuchungskommission gibt es keine Auskunft mehr zum Skandalspital.
Wie steht es wirklich um das Krankenhaus Nord? Vom KAV werden wir es nicht erfahren. Weder zum Bauzaun, der 839.000 Euro verschlingen sollte, noch zu anderen Themen gibt es eine Auskunft. Nicht einmal die Pressesprecher sprechen mit der Presse. „Als Journalistin haben Sie die Möglichkeit, während der Untersuchungskommission Fragen zu stellen“, so der KAV. Zu „anderen tollen Projekten“ gebe man aber „gerne Auskunft“, heißt es.
Warum wurde ausgerechnet dieser Standort gewählt?
So schnell wird der Steuerzahler also keine Antwort auf die Frage erhalten, warum damals ausgerechnet dieser Standort ausgewählt wurde. Von der Rathausopposition bis zur Bezirkspartei WIFF fordern Politiker Fakten zum vermeintlich kontaminierten Boden. WIFF-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek erinnert an das einstige Angebot des Bundesheeres, das KH Nord auf dem Gelände des Stammersdorfer Heeresspitals samt Integrierung der bestehenden Infrastruktur bauen zu lassen. „Wie es zu der Entscheidung für den von ÖBB und PORR angebotenen Standort kam, wird wohl weiterhin verborgen bleiben“, so Schimanek.
„Kein Kommentar“, heißt es jedenfalls vom KAV. Schimanek meint, volle Aufklärung müsse die Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei liefern.
Maida Dedagic, Kronen Zeitung
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