Die Alpinisten befanden sich am 3. Dezember schon 300 Meter unter dem Gipfel des Mount Tyree. Sie starteten an der Ostwand auf einer Höhe von 2.700 Metern und erreichten nach sechs Stunden 4.500 Meter, als sich plötzlich Geröll löste und herabstürzte.
Nach dem Unfall musste Stangl seinen Kollegen elf Stunden lang abseilen, um ihn ins Basislager zu bringen. "Die Wand ist mit der Eiger-Nordwand zu vergleichen", meinte Stangl-Sprecher Ernst Wilde. Mittlerweile konnte Strausz ins Vinson-Basecamp ausgeflogen werden, wo er ärztlich behandelt wurde.
Stangl wollte Berg neu ausmessen
Die Alpinisten hatten eigentlich vor, den Mount Tyree nachzumessen. Stangl zweifelte an der Genauigkeit früherer Messungen. Der Berg soll mit einer Höhe von 4.852 Metern nur 45 Meter niedriger sein als der Mount Vinson. Die Messmethoden der beiden Berge seien nicht zu vergleichen: Vom bisher erst wenig bestiegenen Mount Tyree gibt es laut Stangl noch keine GPS-Daten - im Gegensatz zum Mount Vinson.
Aus diesem Grund machte sich Stangl mit seinem Kollegen Strausz Ende November auf den Weg zum Tyree und bestieg ihn von Osten her mit jenem GPS-Gerät im Handgepäck, mit dem der Alpinist Damien Gildea von der australischen "Omega Foundation" schon vor Jahren den Vinson offiziell ausgemessen hatte. Auch das wollte Stangl übrigens noch einmal wiederholen - nur zur Sicherheit: Denn ist der Tyree tatsächlich der Höchste, dann wären alle bisherigen "Seven Summit"-Erfolge (die höchsten Berge aller Kontinente) wertlos...
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