Seit Jahrhunderten blicken die jeweiligen Besitzer des Gudenhofes bei Schottwien weit ins Land hinaus. Vor wenigen Jahren zogen die heute 48-jährige Daniela und ihr Ehemann Georg Zorn in diese Idylle. Dort legten sie einen mustergültigen Perma-Kultur-Hof an. "Wir haben 800 Obstbäume und 2.500 Beerensträucher angepflanzt – und dazu noch Teiche angelegt. Unser einmaliges Naturparadies zieht mittlerweile Menschen aus ganz Europa an", so die tüchtige Biobäuerin.
ÖBB versuchen zu beruhigen
Doch jetzt wird diese Idylle von der Technik in die Zange genommen. Von unten im Tal soll in den Göstritzgraben eine einen Kilometer lange Röhre in den Berggesprengt werden – zur Vorbereitung des Semmering-Basistunnels. Und auch die Nabucco-Gaspipeline wird von der Türkei kommend am Gudenhof vorbeiführen. Die beiden Projekte würden auch 400 andere Bewohner in Schottwien in Mitleidenschaft ziehen. Dr. Renate Pelz von den ÖBB versucht zu beruhigen: "Wir sind erst in der Erkundungsphase."
Eine kleine Hoffnung bleibt der Familie Zorn somit. Übrigens: Der urkundlich erstmals 1725 erwähnte Gudenhof ist auch zur Heimat einer seltenen Schweinerasse geworden. "Wenn die beiden Projekte so durchgehen, würden auch die Tiere meiner Tochter ihre Heimat verlieren", beklagt die Altbäuerin Maria-Lore.
von Mark Perry, Kronen Zeitung
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