Sturm auf Ceuta

Kurz: „Massive Stärkung des EU-Grenzschutzes!“

Ausland
27.07.2018 12:38

Nachdem am Donnerstag mehr als 600 Migranten gewaltsam in die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta getürmt waren, hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag gegenüber krone.at die Notwendigkeit der Stärkung der Grenzschutzagentur Frontex, die die Migranten bereits in Nordafrika abfängt, bekräftigt: „Solange wir keinen funktionierenden Schutz der EU-Außengrenzen haben, werden sich stets neue Routen auftun, so wie nun in Spanien.“

„Wir treten für einen Systemwechsel in der europäischen Migrationspolitik und einen ordentlichen Schutz der Außengrenzen ein“, so Kurz in dem Gespräch. Vor allem die Stärkung von Frontex sei notwendig und habe wichtigste Priorität im EU-Ratsvorsitz. 

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Spanien als neues Hauptziel illegaler Migranten
Erst vor wenigen Tagen hatte die Internationale Organisation für Migration mitgeteilt, dass Spanien zum neuen Hauptziel der illegalen Migranten geworden sei. Seit Jahresanfang seien mehr als 22.700 Flüchtlinge über die westliche Mittelmeerroute in Europa angekommen. „Wenn die Zahlen dort so steigen wie zuletzt, wird sich dieser Weg zum wichtigsten entwickeln“, meinte auch Frontex-Direktor Fabrice Leggeri. 

Beamte der Grenzschutzagentur Frontex in Griechenland (Bild: AFP)
Beamte der Grenzschutzagentur Frontex in Griechenland

Größter Flüchtlingsansturm der jünsten Zeit
Hunderte Migranten hatten am Donnerstag ohne Papiere den doppelten Grenzzaun überwunden. Dabei gingen sie mithilfe von Flammenwerfern - Marke Eigenbau - gewaltsam vor. Die Grenzbeamten wurden kurz vor Sonnenaufgang überrumpelt, als die Flüchtlinge die gut sechs Meter hohen Zäune überwinden konnten und EU-Gebiet erreichten. Es sei einer der größten Flüchtlingsanstürme der jüngsten Zeit auf die Exklave an der Straße von Gibraltar gewesen, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die zuständigen Behörden.

Klingen an Exklaven-Zäunen werden entfernt
Ungeachtet dessen hält die spanische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sanchez an ihren Plänen fest, die umstrittenen messerscharfen Klingen an den Grenzzäunen der Afrika-Exklaven Ceuta und Melilla zu entfernen. Laut Innenminister Fernando Grande-Marlaska sollen die Klingen „unverzüglich“ abmontiert werden.

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