In einigen Fleischproben aus einem Großmarkt wurden multiresistente Keime gefunden: Dieses Ergebnis einer von den Grünen beauftragten Untersuchung sorgte im Frühjahr für gehörig Aufsehen. Aktuelle Zahlen zeigen aber eine positive Entwicklung: Der Antibiotikaverbrauch in den steirischen Ställen geht zurück.
Multiresistente Keime sind unempfindlich gegen Antibiotika. Sie können auf Menschen übertragen werden, was an sich noch nicht gefährlich ist. Kommt es allerdings zu einer Infektion, dann stehen für die Therapie deutlich weniger Medikamente zur Verfügung.
Abnahme bei Veterinärantibiotika
Laut Experten werden diese Keime verstärkt über Tiere übertragen. Umweltschützer sehen den (zu großen) Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung dafür verantwortlich. Die Grünen wollten es genau wissen und stellten eine Anfrage an Gesundheitslandesrat Christopher Drexler. Die Antworten liegen nun vor - und zeigen eine positiven Trend. In den vergangenen vier Jahren sank in der Steiermark die Menge an bezogenen Veterinärantibiotika von 15,3 auf 12,5 Tonnen (das ist immerhin mehr als ein Viertel der Menge in ganz Österreich).
Rätsel um Unterschiede bei Tierarten
Betriebe mit einem besonders hohen Verbrauch liegen vor allem in den Bezirken Leibnitz (acht), Südoststeiermark (sieben) sowie Deutschlandsberg (fünf). Eine Aufschlüsselung der Daten nach Tierarten ist nicht möglich.
Die Grünen lassen nicht locker
Für die Grünen-Abgeordnete Sandra Krautwaschl ist das „nicht nachvollziehbar“, sie wünscht sich bessere Datenlagen. So wisse man etwa nicht, wie viele Betriebe auf die sogenannte Herdenhaltung setzen, also z. B. alle Schweine mit Antibiotika behandeln, auch wenn nur wenige Tiere krank sind.
Kammer will Verbrauch weiter senken
Eines eint Krautwaschl aber mit den Bauernvertretern: das Ziel, den Antibiotikaverbrauch in den Ställen weiter zu senken. Das betont Josef Kowald, Obmann des steirischen Tiergesundheitsdiensts. Mehr als 100 Teilnehmer gab es beispielsweise bei einer Fortbildungsveranstaltung im Frühjahr.
Klar ist auch: Die Gefahr lauert weniger in den heimischen Ställen, als im importierten Fleisch aus Ländern mit höherem Antibiotikaverbrauch. Resistenzen können eingeschleppt werden.
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