Gemälde verscherbelt

Kunstkrimi gelöst: Putzfrau als Diebin entlarvt

Österreich
28.07.2018 02:00

Knalleffekt im Kunstkrimi um aus einer Wohnung in Wien-Grinzing gestohlene Gemälde! Nachdem Anfang Juli zwei Bilder des Malers Johann August Heinrich entwendet worden waren, tappten die Kriminalisten vorerst im Dunkeln. Nun gelang es den Fahndern, eine Putzfrau als mutmaßliche Kunstdiebin zu entlarven.

Aufgeflogen ist der freche Kunstdiebstahl, da die beiden Gemälde im Wert von rund 200.000 Euro in einem Antiquariat in der Wiener Innenstadt aufgetaucht waren. Dabei dürfte die am Kunstmarkt völlig unerfahrene Putzfrau mittleren Alters die beiden Werke gleichsam zu einem Spottpreis verscherbelt haben.

Mit einigen Tausend Euro abgespeist
Laut Insider-Information dürfte sich die Verdächtige mit einer lächerlichen Summe von wenigen Tausend Euro zufriedengegeben haben. Ob es aufgrund des vermuteten Schleuderpreises auch eine Anzeige wegen Hehlerei geben wird, ist noch unklar. Sowohl für die diebische Elster als auch für den Käufer der beiden Bilder gilt die Unschuldsvermutung. Fahnder des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle Ost, konnten den Kunstkrimi jedenfalls klären. Wie die Diebin die beiden Kunstwerke aus der Villa der betagten Dame schaffen konnte, ist vorerst noch unklar.

Da die entwendeten Gemälde im Jahr 2015 sogar im Belvedere für die Ausstellung „Europa im Wien. Der Wiener Kongress 1814/15“ zu sehen waren, dürften sie auf dem Schwarzmarkt nur sehr schwer an den Mann zu bringen gewesen sein. Denn sowohl der „Blick gegen den Kahlenberg von Grinzing aus“ als auch der „Blick gegen die Donau von Grinzing aus“ galten seither in internationalen Kunstkreisen als bekannt.

Die beiden einst im Schloss Belvedere ausgestellten Gemälde (Bild: Imre Antal, Privat, krone.at-Grafik)
Die beiden einst im Schloss Belvedere ausgestellten Gemälde

Und auch die Abbildung gestohlener Gemälde etc. in der „Krone“ sowie im Internet führt laut den Kunstermittlern oft dazu, dass die Ware als „heiß und nur schwer verkäuflich“ gilt.

Stefan Steinkogler und Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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