Afrikanische Migranten

Hotspot Spanien: Neuer Sturm auf Europas Küsten!

Ausland
29.07.2018 07:30

In Spanien hat ein neuer Sturm afrikanischer Migranten auf Europa eingesetzt (siehe auch Video oben). Seit Italien kaum mehr Schiffe mit aus dem Meer geborgenen Migranten in seine Häfen einlaufen lässt, haben die Menschenschmuggler ihre Route verlegt. Von Marokkos Küste zum spanischen Ort Tarifa sind es nur 14 Kilometer!

Tarifa am Golf von Gibraltar in der spanischen Provinz Cadiz ist ein Kite- und Surfparadies, aber auch zum Tauchen, Wale-Schauen und einfach zum Baden ein wunderschöner Ort. Klein, verwinkelt, maurisch. Nicht gemacht für Massentourismus mit vielen Menschen. Aber Tarifa ist der südlichste Punkt des europäischen Festlandes. Mit freiem Auge kann man Tanger in Marokko erkennen. Und natürlich umgekehrt.

(Bild: AFP)
Migranten im Hafen von Tarifa (Bild: AFP)
Migranten im Hafen von Tarifa

50.000 Flüchtlinge warten derzeit in Tarifa auf die Überfahrt
Und so sind Tarifa und Umgebung der neue Hotspot für illegale Migranten aus Afrika. Alleine in den vergangenen Tagen wurden rund 1300 Menschen aus überfüllten Booten gerettet. Weitere 50.000, schätzt Spaniens Polizei, warten derzeit auf die Überfahrt.

Aufregung an spanischem FKK-Strand
Erst am Freitag hatten sich an einem FKK-Strand in Südspanien ungewöhnliche Szenen abgespielt. Während sich Anhänger der Freikörperkultur am Meer sonnten, landete ein Schlauchboot mit Dutzenden Migranten an. Wie das Video oben zeigt, sprangen die Flüchtlinge aus dem Boot und liefen an den verdutzten Badenden vorbei. Erst kurz davor hatte der Bürgermeister von Algeciras, einer Stadt in der Nähe des Strandes, gewarnt, seine Region werde zu einem „neuen Lampedusa“.

Nach der Landung an der spanischen Küste laufen die Migranten davon. (Bild: REUTERS)
Nach der Landung an der spanischen Küste laufen die Migranten davon.
(Bild: REUTERS)

Spanische Exklave Ceuta gewaltsam gestürmt
Am Donnerstag waren zudem Hunderte Migranten in die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta gestürmt. Zwischen 450 und 600 Migranten hätten am frühen Morgen die gut sechs Meter hohen, doppelten Grenzzäune überwinden können und seien mit äußerster Brutalität vorgegangen, teilte die Polizei mit. Die Flüchtlinge hätten die Beamten unter anderem mit Stöcken, Blechscheren und aus Plastikflaschen selbst gebauten Flammenwerfern attackiert, hieß es. Laut dem Roten Kreuz mussten vier Beamte ins Krankenhaus gebracht werden. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderte daraufhin gegenüber krone.at die Notwendigkeit der Stärkung der Grenzschutzagentur Frontex, die die Migranten bereits in Nordafrika abfängt

Migranten in der spanischen Enklave Ceuta (Bild: AP)
Migranten in der spanischen Enklave Ceuta

Video: Migranten stürmten Ceuta

Seit Italien Küsten dicht gemacht hat, steigen Ankünfte in Spanien
Tatsächlich hat Spanien Italien als bevorzugtes Land für die Ankunft von Migranten in diesem Jahr überholt. Die Zahl der Menschen, die versuchen, mit Booten die Meerenge von Gibraltar zwischen Marokko und Spanien zu durchqueren, ist in den vergangenen Monaten so angestiegen wie sonst nirgendwo - vor allem seit Italien seine Küsten dicht gemacht hat.

Kronen Zeitung/krone.at

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