Könige des Sommerlochs

Tempo 140: Steirischer Politiker wollte schon mehr

Steiermark
28.07.2018 17:28

Mit seinem Vorstoß zu Tempo 140 auf der Autobahn tritt Minister Norbert Hofer in die Fußstapfen des Steirers Christopher Drexler. Der forderte vor 15 Jahren ja Tempo 160.

Hitze brütet über Stadt und Land, die Polit-Nachrichtenlage, sagen wir es so, ist bescheiden. Das berühmte mediale Sommerloch ist ausgebrochen. Per Definition „eine nachrichtenarme Zeit, in der die Sommerpause von politischen Institutionen, Sport-Ligen und Kultureinrichtungen für einen Mangel an Inhalten sorgt“.

Gewiefte Politiker wissen das seit jeher auszunutzen: König des Sommerlochs war ein Steirer, der heutige „Landesrat für eh fast alles“, Christopher Drexler. Sie erinnern sich vielleicht? Von der Senkung astronomischer Banker- und Managergehälter bis hin zur Homo-Ehe (mittlerweile Realität!) hat er sich dereinst als VP-Klubobmann österreichweit auf die Titelblätter gehievt.

(Bild: Sepa Media/Martin Juen)

„Mehr Ehrlichkeit in der Tempodebatte“
Am heftigsten diskutiert: der vor 15 Jahren gewagte Vorstoß zur Anhebung des Tempolimits auf Autobahnen - Tempo 160 bei schönem Wetter und dreispurigen Autobahnen. Damals wollte er „einen Beitrag zu mehr Ehrlichkeit in der Tempodebatte“ leisten. Mit der Begründung, dass ohnedies sehr viele Autofahrer schneller als die erlaubten 130 km/h unterwegs sind. Zudem kämpfte Drexler gegen die „starre, bestehende Temporegelung“.

Bei schlechten Wetterverhältnissen sollte das Tempolimit gesenkt, bei guten erhöht werden. Klingt vernünftig, brachte dem damals 32-jährigen Politiker aber auch viel Gegenwind ein. Dennoch fand die Bundesregierung die Idee gut. Der damalige Verkehrsminister Hubert „Austria is too small for me“ Gorbach richtete zwischen Villach und Spital eine Teststrecke ein.

Ein Deja-vu
Österreich hat nun mit Norbert Hofer wieder einen blauen Verkehrsminister. Und was will der? Auch eine Tempoanhebung auf den Autobahnen. 140 soll es nun sein. Die Argumentation gleicht der von damals frappant. Wer also glaubte, bei Hofers Forderung nach Tempo 140 ein Deja-vu zu haben, weiß nun warum …

Porträt von Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
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