Etwa fünf Prozent der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren stottern. Wenn die Worte stecken bleiben, ist Handeln gefragt.
Stottern kann bereits ab dem zweiten Lebensjahr beginnen. Bei den meisten Kindern liegt der Anfang vor dem Schuleintritt, und bei immerhin 60 bis 80 Prozent der Betroffenen klingt das Stottern vollständig ab. Nach der Pubertät kommt eine solche Rückbildung allerdings fast nicht mehr vor. „Eltern haben zumeist ein gutes Gespür dafür, ob ihr Kind unbekümmert nach Worten sucht oder ob es mit dem Sprechvorgang an sich hadert und man es mit echtem Stottern zu tun hat“, erklärt Logopädin Petra Nickel, „Beratung und je nach Notwendigkeit auch Therapie können hier rasch Entlastung bringen. Ein Zuwarten ist kontraproduktiv.“
Beim Reden Zeit geben und zuhören
Mithilfe einer Therapie überwinden nachweislich mehr Kinder ihr Stottern, als dies ohne adäquate Therapie der Fall ist. Die Sprachstörung hat keine psychischen Gründe. Stotternde sind genauso mutig, ängstlich, gelassen, nervös wie flüssig sprechende Zeitgenossen. Die Ursache des Stotterns liegt darin, dass die Steuerung des Sprechvorgangs bei Stotternden störungsanfälliger ist bzw. für Momente fehlerhaft arbeitet. Diese erhöhte Anfälligkeit für kurzfristige Unterbrechungen der Stimmbandschwingungen ist zu einem guten Teil auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen.
Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Meine Tochter (4 Jahre) ist momentan extrem destruktiv. Sie reißt im Garten Pflanzen aus, wirft mit Sachen um sich und ist schlecht gelaunt. Ich schreie nur mehr herum.
Es ist auch für Ihre Tochter gerade keine leichte Zeit. Womöglich macht es für Sie den Anschein, als würde sie das alles nur machen, um Sie zu ärgern, doch in Wirklichkeit steckt auch hinter negativem Verhalten immer ein Appell an die Eltern. Ihr Nachwuchs wünscht sich Ihre Aufmerksamkeit - um jeden Preis! Auch negative Aufmerksamkeit ist letztendlich Aufmerksamkeit. Wie steht es gerade um Ihre Familiensituation? Ist etwas passiert? Steht ein aufregendes Ereignis bevor? Wie geht es Ihrer Tochter im Kindergarten? Wie ist die Beziehungsdynamik innerhalb der Familie zurzeit? Da hilft nur eines: Dranbleiben und den Wunsch Ihrer Tochter nach Kommunikation aufnehmen. Fragen Sie nach und setzen Sie sich mit ihr auseinander. Ganz nach dem Motto: Wir streiten uns zusammen! Denn auch Konflikte austragen kann wertschätzend klappen. Sagen Sie „Stopp“, wenn es für Sie nicht mehr geht und bieten Sie ihr Alternativen für den Aggressionsabbau an, denn: „Es ist zwar okay, wütend zu sein, aber eben nicht, Pflanzen zu rupfen…“
Susanne Zita, Kronen Zeitung
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