Die Ära von Gustav Kuhn ist vorerst beendet. Nach den Vorwürfen bezüglich sexueller Beslästigung stellt der künstlerische Leiter der Tiroler Festspiele Erl seine Funktion ruhend. Er wolle damit weiteren Schaden von den Festspielen abwenden, teilten die Verantwortlichen mit.
Kuhn weise die von fünf Künstlerinnen in einem offenen Brief geäußerten Vorwürfe weiterhin zurück, hieß es nach einer Sitzung des Stiftungsvorstandes in Wien. Der Vorstand habe die Entscheidung Kuhns begrüßt, hieß es. Mit der interimistischen Leitung werde sein bisheriger Stellvertreter Andreas Leisner betraut. Die Vorwürfe würden jedenfalls ernst genommen und jedem einzelnen davon werde entsprechend nachzugehen sein, wurde versichert.
Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader bekräftigt im Anschluss an die Sitzung: „Das Land Tirol nimmt die Vorwürfe sehr ernst und wird die restlose Aufklärung bestmöglich unterstützen. Wir begrüßen die Entscheidung Gustav Kuhns bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe seine Funktion als Künstlerischer Geschäftsführer ruhend zu stellen. Das Land Tirol bekennt sich ausdrücklich zu den Tiroler Festspielen Erl als Fixpunkt des Tiroler, Österreichischen und internationalen Kulturlebens.“
Die offizielle Stellungnahme der Tiroler Festspiele Erl Betriebsgesm.b.H.:
Der Vorstand der Tiroler Festspiele Erl Gemeinnützige Privatstiftung hat sich in seiner Sitzung am 31.7.2018 mit den neuerlich erhobenen Vorwürfen gegen den Künstlerischen Leiter Gustav Kuhn befasst. Die Vorwürfe werden ernst genommen und jedem einzelnen davon wird entsprechend nachzugehen sein, da der Vorstand nach wie vor darauf besteht, dass Diskriminierung, Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung keinen Platz in einem österreichischen Kulturbetrieb haben dürfen.
Um die Untersuchungen zielführend voranzutreiben, hat der Vorstand die Geschäftsführung angewiesen, die Gleichbehandlungskommission im Bundeskanzleramt anzurufen. Parallel dazu ermittelt die Staatsanwaltschaft Innsbruck in derselben Causa.
Der Vorstand begrüßt die Entscheidung Gustav Kuhns, bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe seine Funktion als Künstlerischer Geschäftsführer ruhend zu stellen. Mit der interimistischen Leitung wird sein bisheriger Stellvertreter Andreas Leisner betraut. Kuhn, der diese Vorwürfe weiterhin zurückweist und für den die Unschuldsvermutung gilt, möchte damit weiteren Schaden für die Festspiele abwenden.
Der Vorstand sieht sich weiterhin verpflichtet die Tiroler Festspiele Erl in ihrem Bemühen zu unterstützen, ein unverwechselbarer Fixpunkt des Tiroler, Österreichischen und internationalen Kulturlebens zu sein. Gustav Kuhns dankenswerter Anteil an den bisherigen Erfolgen wurde nicht zuletzt in der heurigen Sommersaison unter Beweis gestellt, die mit einem Besucherrekord und großer Akklamation des internationalen Publikums beendet wurde.
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