Blutige Unruhen
Simbabwe: Demonstranten von Soldaten erschossen
In Simbabwe sind am Mittwoch, zwei Tage nach den Wahlen, mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, als Soldaten mit scharfer Munition das Feuer auf regierungskritische Demonstranten eröffneten. Ein Mann starb an einem Schuss in den Bauch, wie ein Augenzeuge aus der Hauptstadt Harare berichtete, zu den übrigen Todesopfern gab es keine Angaben. Zahlreiche weitere Personen wurden verletzt. In den Straßen um den Sitz der Wahlkommission positionierten sich Panzer und Truppenfahrzeuge der Armee.
Die Demonstranten hatten zuvor mit Steinen geworfen, nachdem die Polizei Tränengas und Wasserkanonen einsetzte. Präsident Emmerson Mnangagwa rief angesichts der Proteste zu „Frieden“ auf. Die Opposition wirft der langjährigen Regierungspartei Zanu-PF Wahlmanipulation vor, sie befürchtet Wahlbetrug, weil sich die Bekanntgabe der Ergebnisse verzögert und immer noch keine offiziellen Ergebnisse vorliegen.
EU-Wahlbeobachter orten erhebliche Mängel
Auch die EU-Beobachtermission attestierte der Wahl erhebliche Mängel. Die Zanu-PF kann Medienberichten zufolge mit einer absoluten Mehrheit im künftigen Parlament rechnen. „Wir müssen Geduld und Reife beweisen, bis die endgültigen Resultate des Urnengangs vorliegen“, teilte der 75-jährige Mnangagwa mit. Dies soll womöglich erst am Samstag der Fall sein.
Die Wahl am Montag war die erste seit der Entmachtung des autoritären Präsidenten Robert Mugabe. Der Urnengang verlief weitgehend friedlich.
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