Markus Friesacher hält auf Tradition. Und er liebt Österreich. Der Unternehmer aus Anif machte in kurzer Zeit den Aufsehen erregenden Deal perfekt - und alles bleibt in Anif: Maximilian Graf Moy aus dem berühmten Wasserschloss verkaufte Friesacher die seit 1492 bestehende weltweit bekannte Gmundner Keramik.
Die Türken belagerten Wien und das polnische Ersatzheer rettete die Stadt: In dem dramatischen Jahr 1492 gründete man die Gmundner Manufaktur für Kunst- und Gebrauchskeramik.
Die Naturschönheiten rund um den Traunsee inspirierten die Künstler zu besonderen Formen und Farben.
Die Fabrik beschäftigt mit aktuellem Stand 130 Mitarbeiter und 40 davon sind Malerinnen für Keramik.
483 Jahre nach der Gründung in Gmunden wurde am Dreikönigstag 1975 Markus Friesacher als Sohn einer weit verzweigten Gastronomie- und Unternehmerfamilie aus Anif geboren.
Zuerst verschrieb er sich dem Motorsport in der Formel 1, dann brachte er die elterlichen Betriebe „Einkehr“, „Heuriger“ und „Stadl“ in die neue Zeit und schließlich stieg er ins Sprit-Geschäft ein.
Zur Eröffnung seiner Billig-Tankstelle in Himmelreich rief er einen „Benzin-Feiertag“ aus, ein Liter kostete nur 56 Cent und die Schlange der wartenden Autos reichte bis in die Salzburger Innenstadt.
Friesacher ist seit 2016 Senior-Vize-Präsident der OMV, er verkaufte das Tankstellennetz und im Juni 2018 bestellte ihn die Hypobank in den Aufsichtsrat.
2018 übernahm er ehrenamtlich das Konsulat für Bosnien und Herzegowina in Salzburg.Von Aktien und Börsen hat er „keine Ahnung“Vor acht Wochen kamen die beiden Anifer Moy und Friesacher ins Gespräch: Der junge Graf wollte die seit 1997 im Privatbesitz der Familie befindliche Gmunder Keramik verkaufen, weil er sich mehr dem IT-Geschäft widmete.
Friesacher meint etwas überspitzt: „Von Aktien und Börsen habe ich keine Ahnung, da investiere ich lieber in einen heimischen Betrieb, der in Österreich einen Bekanntheitsgrad von gewaltigen 90 Prozent hat.“Lob für den tüchtigen GeschäftsführerIm „Krone“-Gespräch lobt Friesacher ausdrücklich den Geschäftsführer in Gmunden, Martin Eras. Der könne das, der motiviere das Super-Personal und die zwei Geschäfte in der Salzburger Getreidegasse und in Wien habe er auch bestens im Griff. Dies sei ein Motiv gewesen, die gewinnbringende Firma zu kaufen.Vom Benzin zur Keramik: Beides aus dem Boden„Beides kommt ja aus dem Boden, aus der Erde“, antwortet Friesacher auf die Frage zum Sprung von Benzin zur Keramik. Deshalb auch das im Bergbau übliche „Glück auf!“.
Als leidenschaftlicher Jäger bringt er zum „Krone“-Foto-Termin das berühmte Hirsch-Motiv mit. Und das Wichtigste sei: Gmunden bleibt österreichisch.
Hans Peter Hasenöhrl
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.