Alleinerziehende und ihre Kinder sind in Deutschland finanziell öfter schlechter aufgestellt und sogar überdurchschnittlich häufig armutsgefährdet.
Die Armutsgefährdungsquote für Menschen in Alleinerzieher-Haushalten lag 2016 bei 33 Prozent, während sie im Bevölkerungsdurchschnitt 16 Prozent betrug. Darüber hinaus hatten knapp zwei Drittel der Menschen in Alleinerzieher-Haushalten (63 Prozent) nicht die finanziellen Mittel, unerwartete Ausgaben von etwa tausend Euro zu bestreiten. Das sind mehr als doppelt so viele als im Bevölkerungsdurchschnitt, wo die Quote bei 30 Prozent liegt. „Finanziell stehen Alleinerzieher nach wie vor oftmals schlechter da als Menschen, die in anderen Familienformen leben“, so der Präsident des Statistischen Bundesamts, Georg Thiel.
Staatliche Hilfszahlungen ausgeweitet
Im Jahr 2017 gab es in Deutschland eineinhalb Millionen Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil. Das waren 200.000 mehr als vor 20 Jahren. Damit hatte knapp jede fünfte Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind im Jahr 2017 eine alleinerziehende Mutter oder einen alleinerziehenden Vater. Einen Unterhaltsvorschuss von bis zu 273 Euro monatlich überweist der Staat an Alleinerziehende, wenn der andere Elternteil keinen Unterhalt zahlt. Die Maßnahme war im Juli 2017 erheblich ausgeweitet worden.
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