Der Trend zur Erwärmung der Erde ist eindeutig und dramatisch, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht für 2017 der US-Klimabehörde NOAA hervorgeht. Jetzt haben Forscher herausgefunden, was der Grund für die immer häufiger auftretenden Hitzeepisoden in vielen Teilen der Welt ist. Verantwortlich dafür sei eine Blockade der sogenannten Jetstreams, das sind hohe Luftströmungen, die das Klima maßgeblich beeinflussen, so Wissenschaftler der Universität von Chicago.
Die Pendelbewegung dieser Luftströmungen, die hoch über unseren Köpfen in Höhen zwischen acht und zwölf Kilometern um die Erde mäandern, ist u.a. verantwortlich dafür, ob tropische oder arktische Luft in unsere Breiten gelangt. Bislang zogen die Jetstreams recht ausgeglichen und ruckfrei dahin, doch seit einigen Jahrzehnten kommt es immer häufiger zu Störungen im langsamen Schwingen der Jetstreams. In den vergangenen Jahren wurde die Amplitude der Wellen größer und Wellenbögen bleiben manchmal ungewöhnlich lange über einer Region stehen. Dann hängen Hoch- oder Tiefdruckgebiete an einer Stelle fest.
Stau im Jetstream stoppt Pendelbewegung
Warum das passiert, haben Klimatologen der Universität Chicago jetzt an Hand mathematischer Modelle herausgefunden. Demnach kann es in den Strömungsbändern (Jetstreams) - ähnlich wie auf Autobahnen - zu „zähfließendem Verkehr“ oder Stau kommen, was zur Folge habe, dass die Pendelbewegung stoppt, berichten die Forscher. Als Folge sind dann Wetterextreme, darunter Kälte- oder Hitzewellen und niederschlagsreiche oder trockene Phasen zu beobachten.
Wie sehr sich die Erde erwärmt zeigt eindrucksvoll auch der „Climate Reanalyzer“ - ein Programm das die weltweiten Wetter- und Klimadaten visualisiert - der Universität Maine. Seit einiger Zeit ist der größte Teil unseres Planeten glühend rot gefärbt (siehe Bild oben).
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