Dass das Finanzdesaster öffentlich geworden ist, das ist der schon zitierten Gemeindeaufsicht, zum zweiten aber einer engagierten Frau zu verdanken: Ingrid Felfer (Bild). Trotz geballter roter Macht ließ sich die ÖVP-Vizebürgermeisterin nicht unterkriegen. Mutig und couragiert zeigte sie mit ihrem Team seit Jahren auf, dass sich in Fohnsdorf eine gewaltige Hypothek aufbaut, an der die Jungen noch lange zahlen werden...
Was die Landesprüfer ans Licht gebracht haben, das hat aber selbst die schwarze Kontrollorin in diesem Ausmaß nicht erwartet. Genugtuung empfindet sie trotzdem nicht. "Wie kann's mir gut gehen, wenn's der Gemeinde schlecht geht?"
Als "Nestbeschmutzerin" beschimpt
Abgesehen davon geht's der Obersteirerin auch persönlich nicht gerade gut. Seit der Skandal dampft, sie getan hat, was aufrechte Politiker tun sollten – nämlich das Kind beim Namen nennen – wird Felfer, sagen wir es höflich, gemobbt. Unterschwellig wird da kolportiert, sie sei eine Nestbeschmutzerin, sie werde schon sehen, was passiert. Die "Roten Garden" marschieren halt...
Dass jetzt auch genüsslich und untergriffig gestreut wird, sie verdiene einen Tausender im Monat fürs Nichtstun, lindert den Schmerz auch nicht gerade. Die Aufdeckerin jedenfalls wundert sich, "wie tief es geht, wenn man einem Ortskaiser einmal auf die Zehen steigt". Dabei hat sie bloß erledigt, wofür sie gewählt wurde. "Genau hinschauen, aufzeigen..."
Kuschen wird die hauptberufliche Bäuerin auch in Zukunft nicht, auch wenn's weh tut. Ihr selbst, durch persönliche Diffamierung, den Mächtigen, weil sie der Stachel in ihrem Fleisch ist. Dem kann man nur beipflichten. Denn so wie Zivilcourage zahlt sich irgendwann auch politische Courage aus...
"Steirermark Inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"
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