Heeresbericht:

Eurofighter fliegt nur noch 40 Monate!

Österreich
04.08.2018 06:00

Schwarz auf weiß steht nun im Expertenbericht der Luftstreitkräfte: Österreichs Eurofighter müssen bereits Ende 2021 stillgelegt werden. Damit flogen diese 2,5 Milliarden Euro teuren Jets nur 173 Monate, jeder Tag kostete die Steuerzahler somit 481.695 Euro. Weil 2020 auch die alte Saab 105 OE schrottreif ist, muss die Regierung jetzt eine Entscheidung treffen - dabei sind auch Fouls innerhalb der Koalition zu beobachten.

Von der Landung des ersten Eurofighters in Zeltweg im Juli 2007 bis Ende 2021 belasten die von der Bundesregierung Schüssel bestellten Jets die Österreicher also Monat für Monat mit 14,45 Millionen Euro.

Dieses teure System Eurofighter kommt auch im Bericht der Evaluierungskommission nicht gut weg - Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) und die Luftstreitkräfte-Führung haben bekanntlich einen umfassenden Vergleich aller Möglichkeiten für die künftige Luftraumüberwachung bestellt, 30 Experten arbeiteten daran mit.

(Bild: "Krone")

Erneut 200 Millionen Euro für Eurofighter GmbH.?
Im Dossier sind vier realistische Varianten gereiht:

  • Variante 1a: Nachrüstung der Eurofighter (Kosten bis zu 200 Millionen Euro) für eine „Lebensverlängerung“ über das Jahr 2021 hinaus, plus Ankauf von zehn Jet-Trainern zur Ausbildung. Kosten: 2,4 Milliarden Euro bis 2029.
  • Variante 1b: Nachrüstung der Eurofighter, plus drei neue Doppelsitzer und zehn „high efficiency Jet-Trainer“. Kosten: 2,3 Milliarden. Euro.
  • Variante II: Ankauf von 18 neuen Saab-Gripen-Abfangjägern, plus weiterer zehn Jet-Trainer. Kosten: 2,7 Milliarden Euro.
  • Variante III: 18 F-16-Kampfjets der neuesten Generation, plus zehn Trainings-Jets. Kosten: 3 Milliarden Euro.

Auf 20 Jahre gerechnet verursachen alle Varianten Kosten von etwa 200 Millionen Euro pro Jahr, das System Gripen wird aber günstiger.

Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) (Bild: Sepp Pail)
Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ)

Jetzt Fouls unter den Regierungspartnern
Die Jet-Probleme trüben jedenfalls die stets verkaufte Honeymoon-Stimmung in der Regierung: Minister Kunasek will sich keinesfalls als Eurofighter-Fan positionieren lassen, obwohl ihn ÖVP-Kreise mit medialer Hilfe in diese Ecke drängen wollen. Kunasek und die Heeresführung sind vielmehr für eine saubere Lösung - ganz ohne Lobbyisten: also eher für den schwedischen Gripen über ein Government-to-Government-Geschäft. Auch Vizekanzler Strache (FPÖ) will raus aus dem Eurofighter-Deal. 

In der ÖVP haben aber einige Player noch Probleme mit einem Ende der Eurofighter-Ära. Dazu das offizielle Statement aus der ÖVP: „Vor Entscheidungen sind noch Fragen aus der Vergangenheit im Eurofighter-U-Ausschuss zu klären.“

(Bild: APA/Harald Schneider)

Die Causa Eurofighter beschäftigt Österreich nun schon seit Jahren. Auch in unserem Forum wird darüber eifrig debattiert - wir freuen uns auf Ihre zahlreichen Einsendungen!

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