Zwischen Formel 1, Immobilien und Airlines - Niki Lauda kannte keine Erholungspausen. Der aktuelle Kampf zurück wird sein schwierigster.
Der Feuerunfall vom Nürburgring, der Absturz „seiner“ Boeing im Dschungel von Thailand, zwei neue Nieren, gespendet von seinem Bruder bzw. seiner Frau und jetzt die Lungentransplantation: Niki Laudas einzigartige Karriere ist geprägt von persönlichen Schicksalsschlägen. Der bekennende Workaholic schonte sich selbst aber praktisch nie - ein Leben auf der Überholspur zwischen Formel 1, Fluglinien, Immo- und Mietwagengeschäften.
Längere Urlaube oder Erholungspausen kannte der mittlerweile 69-Jährige nicht. Nach einer verschleppten Sommergrippe auf Ibiza hat ihm sein Körper jetzt aber dramatisch die Grenzen aufgezeigt. Eine Woche wurde er von einer Maschine auf der Intensivstation des Wiener AKH beatmet, ehe ihm dann die Lunge eines Verstorbenen aus Deutschland neues Leben einhauchte.
Vorsichtig positive Signale
Der aktuelle Kampf zurück aus dem künstlichen Koma wird für unseren Niki Nazionale wohl sein bisher schwierigster. Denn auch wenn am Samstag vorsichtig positive Signale seines Ärzteteams - Lauda atmet wieder selbst und ist aus dem künstlichen Koma aufgewacht - aus der von Sicherheitsleuten abgeriegelten Chirurgie-Station drangen: Weiterhin derart rastlos wie bisher durchs Leben wird für unsere Rennsportlegende wohl der Vergangenheit angehören
Transplantationspatienten müssen täglich einen großen Medikamentenmix einnehmen, mit bald 70 gilt es Aufregung, lange Reisen und Ansteckungsherde natürlich noch mehr zu vermeiden als bei jüngeren Patienten. Ehefrau Birgit und seine süßen Zwillinge Max und Mia - sie feiern in einem Monat ihren neunten Geburtstag - wird mehr Zeit mit dem Papa aber sicherlich freuen.
„Es gab keine andere Therapiemöglichkeit“
Während Familie, Sportwelt und Fans weiter um Niki Lauda zittern, zerstreut Top-Operateur Dr. Walter Klepetko böse Gerüchte über einen Promi-Bonus: „Es gab keine andere Therapiemöglichkeit!“ Wie bei jedem Patienten in solchen Fällen sei „höchste Dringlichkeit“ gegeben gewesen.
Was viele nicht wussten: Lauda flog schon selbst Organspenden. Jetzt hat ihm eine fremde Lunge das Leben gerettet.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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