Audimax-Rebellen

Uni Wien platzt bei Besetzung langsam der Kragen

Wien
09.12.2009 13:22
Der Tonfall des Rektorats der Universität Wien gegenüber den Besetzern des Audimax wird schärfer. Die Unileitung fordert jetzt Antworten, wie das Audimax wieder für den Studienbetrieb genutzt werden kann, weil die Kosten für die Anmietung von Ausweichsälen explodieren. Die Rebellen boten zuletzt an, ins Parlament auszuweichen, inzwischen wurde aber ein Weihnachtsprogramm "ALLE UniBesetzerInnen und die ganze Welt" fixiert.

Durch die zusätzliche Behinderung anderer Studenten werde "den Gesprächen zunehmend der Boden entzogen", hieß es vonseiten des Rektorats in Bezug auf das am Donnerstag stattfindende dritte "Universität Wien Forum", wo Besetzer und ÖH nun mit konkreten Vorschlägen antanzen sollen.

Infobox: Wie soll es mit der Besetzung weitergehen? Stimm' ab!

Das Rektorat kritisierte, dass am Dienstag durch eine Besetzung des Eingangsbereichs zu den Festsälen der Ablauf von Promotions- und Sponsionsfeiern gefährdet worden sei. Die Audimax-Besetzer sprachen ihrerseits davon, dass durch das von ihnen aufgestellte Café "Zum Winckler" vor dem Büro von Rektor Georg Winckler "die räumliche Barriere zwischen Rektorat und BesetzerInnen verringert und somit die direkte Kommunikation gefördert" werden sollte.

Uni äußert Sicherheitsbedenken
Laut Unileitung wird zudem die Sicherheit im Audimax immer häufiger durch Nichteinhaltung des Rauchverbots und Blockieren von Fluchtwegen gefährdet. Die Besetzungen gingen auf Kosten der Studierenden, so das Rektorat. Durch die Anmietung von Ersatzräumen, Ausgaben für Sicherheitspersonal und Reinigung würden Mittel aus der Notfallreserve für die Unis aufgebraucht, die eigentlich zur Verbesserung der Studienbedingungen genutzt werden sollten. Zuletzt wurden Kosten von 25.000 Euro pro Tag genannt.

Das Rektorat betonte zudem erneut, dass den Besetzern bei einer Freigabe des Audimax andere Räume angeboten würden, um die Bildungsdebatte weiterzuführen.

"Freinachten" im Audimax
Die Besetzer haben unterdessen für die Weihnachtsfeiertage Aktivisten aus dem Ausland eingeladen: Wer von den "destruktiven Folgen" des kapitalistischen Systems alarmiert sei, solle in Wien an "Freinachten" - einer Alternative zur "Konsumparty" Weihnachten - teilnehmen. Die "Freinachten" sollen mindestens bis Anfang Jänner dauern, heißt es in der über das "International Students Movement" verbreiteten Einladung. Vor allem für "Leute, die aus ihren Unis oder von anderen Orten vertrieben wurden", sei dies eine gute Gelegenheit zur Vernetzung, da an den Wiener Unis keine Räumungen drohen würden, wähnt man sich in Sicherheit. 

Die Besetzer haben zusätzlich "ALLE UniBesetzerInnen und die ganze Welt" zu einer Weihnachtsfeier in den Hörsaal geladen, auch eine Bescherung soll es am 24. Dezember geben. Während der Ferien und zum Jahreswechsel ist ebenfalls Programm geplant.

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