Aufregung um Austropop-Star Wolfgang Ambros. Der österreichische „Es lebe der Zentralfriedhof“-Kultsänger erklärte in einem deutschen Zeitungsinterview, er sei sich sicher, es gebe „viele braune Haufen in der FPÖ“. Bundeskanzler Sebastian Kurz wirft der mittlerweile 66-Jährige vor, er lasse der „rechtsradikalen Truppe“ alles durchgehen.
In einem am Montag auf der Webseite der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlichten Interview macht sich der 66-jährige Liedermacher Sorgen um Österreich. Jede Woche „gebe es einen kleinen oder größeren Hammer in Verbindung mit FPÖ-Personal“. Ambros nennt den „Skandal um das Burschenschafter-Liedbuch, in dem von Judenvergasungen die Rede war“.
„Braune Haufen“
Vizekanzler Heinz-Christian Strache glaube er „kein Wort“, wenn dieser beteuere, gegen Extremismus und Antisemitismus zu sein: „Ich bin mir sicher, dass es viele braune Haufen in der FPÖ gibt.“
Weil die Regierung die ganze Zeit nur über Ausländer rede, falle vielen Österreichern gar nicht auf, wohin die Reise gehe. Ambros: „Die Pläne dieser Regierung bekommen nicht nur die Flüchtlinge zu spüren, sondern bald auch ärmere Österreicher.“
Die im Gespräch mit der „Krone“ richtiggestellte Aussage von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein, von 150 Euro im Monat könne man leben, bezeichnet er als irrsinnig.
„Als die Regierung gebildet wurde, war abzusehen, dass die FPÖ sich auf jeder Ebene nicht staatstragend verhält. Nicht abzusehen war aber, dass unser Herr Bundeskanzler skandalöse Aussagen der FPÖ unkommentiert lässt. Der schweigt immer, wenn es unangenehm wird“, meint Ambros.
„Kurz lässt alles durchgehen“
Über Kurz sagt er außerdem: „Er ist halt jung, fesch und geschmeidig. Deshalb fällt das vielen Leuten nicht so auf. Mit Strache hat er den Mann fürs Grobe. Dem und seiner rechtsradikalen Truppe lässt Kurz einfach alles durchgehen. Von einem Kanzler erwarte ich, dass er auf den Tisch haut, wenn der Koalitionspartner sich daneben benimmt.“
Ambros ist nicht der erste Austropopper, der die österreichische Regierung kritisiert. Rainhard Fendrich hatte Sebastian Kurz 2017 vorgeworfen, seine Regierungsbildung sei eine Frechheit.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.