„Die haben doch alle Dreck am Stecken!“, wird gerne getönt, wenn es um Autohersteller und die Abgase ihrer Produkte geht. „War doch klar!“, hieß es, als auch bei BMW eine Hundertschaft Ermittler zur Razzia antrat. Doch mittlerweile hat die Staatsanwalt die Münchner entlastet: Keine Spur von Manipulation, sondern ein simpler Fehler, der zu erhöhten Abgaswerten bei wahrscheinlich nicht einmal 10.000 Fahrzeugen geführt hat.
BMW hatte im Februar eingestanden, dass bei rund 11.400 Exemplaren der Modelle 750d und M550d eine falsche Abgasregelsoftware installiert wurde, nämlich jene der SUVs X5 und X6 mit dem gleichen Triturbo-Dieselmotor. Im März rückte die Staatsanwaltschaft München I zur Razzia an wegen des „Anfangsverdachts einer prüfstandsbezogenen Abschalteinrichtung“. Bei BMW wies man den Verdacht von sich. Die betroffenen Fahrzeuge seien ursprünglich mit korrekter Software ausgeliefert worden, bevor später bei einem Update durch einen menschlichen Fehler die falsche aufgespielt wurde.
Tatsächlich bestätigten die Ermittlungen diese Angaben im Prinzip, jedoch handle es sich möglicherweise lediglich um 7600 Fahrzeuge. Anders als bei den Millionen manipulierten Motoren, die vor allem aus dem Volkswagenkonzern stammen (wo der Abgasskandal seinen Anfang nahm), stoßen die besagten BMW-Motoren nicht nur auf der Straße zu viel Abgas aus, sondern auch auf dem Prüfstand.
Das Verfahren dauere trotzdem noch einige Monate, teilte die Staatsanwaltschaft mit. BMW wird wohl ein Bußgeld zahlen müssen. Über die Höhe gibt es noch keine Angaben.
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