Meteor-Schauer

Perseiden sind da: Es regnet wieder Sternschnuppen

Wissenschaft
08.08.2018 06:31

Ab sofort könnte sich ein Blick in den Nachthimmel lohnen. Bis etwa 24. August werden - so wie jedes Jahr - Sternschnuppen der sogenannten Perseiden auf die Erde herabregnen. Die Meteoroiden stammen allesamt aus der Schweifspur des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Heuer wird der Höhepunkt des Himmelsspektakels in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet - immer vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

Die Sternschnuppen der Perseiden sind alljährlich zu sehen, wenn die Erde die Bahn der Staubspur von 109P/Swift-Tuttle (Bild unten), der in einer elliptischen Bahn die Sonne umkreist, kreuzt. Der Komet wurde am 16. Juli 1862 von Lewis A. Swift und drei Tage später von Horace Parnell Tuttle unabhängig voneinander entdeckt.

Der Komet 109P/Swift-Tuttle (Bild: Gerald Rhemann)
Der Komet 109P/Swift-Tuttle

Ein Teil der winzigen Teilchen tritt dabei mit einer mittleren Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Sekunde (212.400 km/h) in die Erdatmosphäre ein und verdampft dort in circa 100 Kilometer Höhe durch die Reibung schlagartig. Dabei wird die Luft hinter den Meteorioden ionisiert, was zu jenen Leuchterscheinungen führt, die als Meteore oder Sternschnuppen bezeichnet werden. Weil die Staubspur des Kometen nicht überall gleich ist und die Dichte der Partikel daher variiert, sind auch die Meteor-Erscheinungen von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Bis zu 70 Sternschnuppen pro Stunde
 
Heuer sollen in der Nacht auf den 13. August die meisten Sternschnuppen - zwischen 60 und 70 pro Stunde sollen es laut Angaben von NASA-Experte Bill Cooke sein - zu beobachten sein. Der Anstieg zum Maximum geschieht langsam, sodass ab sofort vereinzelt Sternschnuppen beobachtet werden können. Nach dem Maximum können Meteoroiden der Perseiden vereinzelt noch bis fast Ende August gesichtet werden. Die beste Zeit ist jene zwischen 21 und 5 Uhr früh, wobei gilt: Je später desto besser. Die Nacht vom 12. auf den 13. August ist ideal für die Beobachtung, zumal der Erdtrabant nach dem Neumond am 11. August nicht in Erscheinung tritt.

(Bild: WAA/A. Pikhard)

Keine optischen Hilfsmittel notwendig
 
Zur Beobachtung von Meteoren benötigt man keine optischen Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Fernrohre. Am besten geht es mit dem freien Auge, raten Experten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Wichtig ist ein freier Blick auf den ganzen Himmel, am bequemsten sei die Beobachtung im Liegen. Am besten lassen sich die Perseiden auf Wiesen oder Feldern an einem höher gelegenen Ort außerhalb der Stadt mit freiem Blick in möglichst alle Richtungen beobachten.

Am besten außerhalb der Stadt sichtbar
„Theoretisch sind bei den Perseiden an die 100 Meteore pro Stunde möglich. Je heller der Himmel ist, durch künstliches Licht oder auch durch den Mond, desto weniger Sternschnuppen sind zu sehen. Auch wenn heuer der Mond nicht stört, werden es in der Stadt nur ganz wenige Erscheinungen pro Stunde sein. Daher gilt die Devise: Wer viele Sternschnuppen sehen möchte, muss raus aus der Stadt“, sagte WAA-Experte Alexander Pikhard.

Die Infografik zeigt, wie viele Meteore pro Stunde in welchem Zeitraum und bei welchen Beobachtungsbedingungen zu erwarten sind. (Bild: WAA)
Die Infografik zeigt, wie viele Meteore pro Stunde in welchem Zeitraum und bei welchen Beobachtungsbedingungen zu erwarten sind.

Erstmals 36 nach Christus beschrieben
 
Trotz der jährlichen Schwankungen zählen die Perseiden zu den verlässlichsten Meteorschauern des Jahres. Erstmals beschrieben wurde das Himmelsspektakel der Perseiden bereits im Jahr 36 nach Christus von chinesischen Astronomen. Ihr Name rührt daher, dass die Meteore aus dem Sternbild des Perseus zu kommen scheinen. Da ihr Erscheinen mit dem Todes- und Namenstag des christlichen Märtyrers Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde, zusammenfällt, wurden sie als Tränen des Himmels gedeutet und daher im Volksmund auch als Laurentiustränen bezeichnet.

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