„Aus Versehen“
Eurofighter feuert über Estland scharfe Rakete ab
Ein spanischer NATO-Kampfjet hat Dienstagnachmittag versehentlich eine Luft-Luft-Rakete über Estland abgefeuert und damit einen Sucheinsatz der estnischen Armee ausgelöst. Die Streitkräfte des baltischen EU- und NATO-Landes teilten mit, der Eurofighter habe den scharfen Flugkörper vom Typ „Amraam“ unbeabsichtigt im Luftübungsgebiet nahe der südestnischen Stadt Otepää gestartet.
Die Rakete werde mithilfe von Helikoptern gesucht, eine Untersuchung solle die Ursache für den Vorfall ermitteln, hieß es. Die spanische Luftwaffe sichert derzeit als NATO-Partner vom litauischen Stützpunkt Siauliai aus den Luftraum über dem Baltikum.
Verbleib der Luft-Luft-Rakete noch unklar
Nach Angaben der Armee hat die Rakete mit einer Reichweite von 100 Kilometern einen eingebauten Selbstzerstörungsmodus. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass sie auf dem Boden gelandet sei.
Gefüllt ist die Rakete dem estnischen Luftwaffen-Chef Riivo Valge zufolge mit rund fünf bis zehn Kilogramm Sprengstoff. Im Vergleich mit einer Bombe sei ihre Zerstörungskraft aber nicht hoch, erklärte er im estnischen Rundfunk.
NATO sichert seit 2004 baltischen Luftraum
Die an Russland grenzenden NATO-Staaten Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Kampfjets. Deshalb sichern die Verbündeten im Zuge des „NATO Air Policing Baltikum“ schon seit 2004 den baltischen Luftraum. Zu einem derartigen Vorfall sei es dabei bisher noch nicht gekommen, sagte Valge.
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