Wie geht es Niki Lauda nach seiner Lungentransplantation? Diese Frage wurde am Mittwochvormittag bei einer Pressekonferenz im Allgemeinen Krankenhaus in Wien beantwortet. Christian Hengstenberg, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin II und Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie, teilte mit, dass Lauda die OP „hervorragend überstanden“ habe. Er konnte bereits nach 24 Stunden extubiert werden und selbstständig atmen.
Obwohl man sich nach einer derart großen OP fühlen würde, „als wäre man von einem Panzer überfahren worden“, hätte man so früh auf die künstliche Beatmung verzichten können, was laut Hengstenberg extrem wichtig für den Heilungsprozess sei. Lauda sei bei Bewusstsein und auch die anderen Organe - dem Patienten wurden schon zweimal Nieren gespendet - seien alle in Ordnung. „Es ist ein sehr, sehr erfreulicher Verlauf“.
Niki Lauda litt „zu keinem Zeitpunkt“ unter einer normalen Sommergrippe, wie Marco Idzko, Leiter der Klinischen Abteilung für Pulmologie, bei der Pressekonferenz betonte. Vielmehr kam es zu einer Entzündung der Lungenbläschen, was eine Zerstörung bzw. Vernarbung des funktionstüchtigen Lungengewebes zur Folge hatte. Da sämtliche medikamentösen Möglichkeiten ausgeschöpft waren, war eine Transplantation notwendig.
Besuche kann Lauda bereits im beschränktem Umfang empfangen, sagte Christian Hengstenberg. Das sei auch für den Heilungsverlauf wichtig, dass er die Unterstützung der Familie spürt und er von ihr begleitet wird. Der Ex-Rennfahrer hat gute Chancen, wieder eine gute Lebensqualität zu erreichen. „Bei Lauda erwarten wir uns wirklich, dass er in ein für ihn normales Leben zurückkehren kann“, sagte Operateur Walter Klepetko, der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie. „Er ist ein international bekannter Kämpfer.“
Unmittelbar nach der Operation wurde der Patient auf die Immunsuppression geschult, um nach der Transplantation zu verhindern, dass der Körper das Spenderorgan abstößt, sagte Peter Jaksch von der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie. Medizinische Betreuung werde noch „für einige Zeit“ notwendig sein.
Lauda war in akuter Lebensgefahr, seine Lebenserwartung betrug laut seiner Ärzte vor der Lungentransplantation wenige Tage, höchstens Wochen. Sein Fall wurde zur höchsten Dringlichkeitsstufe. Im AKH warten derzeit 120 Notfallpatienten auf eine neue Lunge. Sie warten durchschnittlich - wie Lauda - rund fünf Tage auf das neue Organ.
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