Dominik Distelberger wird den Zehnkampf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin nicht beenden! Nach dem Speerwurf und vor dem abschließenden 1.500-m-Rennen entschloss sich der Niederösterreicher, auszusteigen und die Saison zu beenden. Distelberger, der zum Zeitpunkt der Aufgabe 7016 Punkte aufwies, wollte das Risiko einer Verletzung an der schmerzenden Achillessehne nicht eingehen.
Als 18. war Distelberger in den zweiten Wettkampftag gegangen, am Mittwoch kamen 14,61 Sekunden und ein Laufsieg über 110 m Hürden, 43,66 m im Diskuswurf, 4,60 m im Stabhochsprung und 54,43 m im Speerwurf dazu. Da Distelberger im Vorfeld wegen Trainingsrückstandes kaum testen hatte können, stellte er in acht der neun Disziplinen Saisonbestleistung auf, nur im Weitsprung war er bei den Staatsmeisterschaften besser gewesen. „Die Hürden waren noch okay, Diskus auch voll, der hat mich noch einmal richtig motiviert. Im Stabhoch war ich aber beim Einlauf schon mehr als einen Meter kürzer, weil ich beim Laufen nicht gescheit andrücken könnte. Ich hätte schon den Schlussstrich ziehen sollen, aber mir gedacht: Mach‘ den Speer noch! Aber danach habe ich gesehen, das bringt nichts“, erklärte Distelberger.
„Es hat mir wirklich extrem getaugt hier, es ist eine saucoole Atmosphäre und das Stadion wirklich geil. Von dem her tut es schon sehr weh. Normalerweise haue ich nicht hin, aber das war jetzt einfach vernünftig und sinnvoll. Ich hätte nicht mehr garantieren können, dass ich noch laufe, ohne zu riskieren, mich zu verletzen.“ Das sei ihm 2014 bei der EM in Zürich passiert. Da schaute am Ende Platz zwölf heraus, aber auch ein Achillessehnenlängseinriss. „Das brauche ich jetzt wirklich nicht mehr. Es wäre hier wahrscheinlich ein 13. Platz geworden, das ist schade natürlich. Mit sechs Wochen Vorbereitung war das alles wirklich okay, teilweise gute Leistungen. Aber natürlich will ich mehr.“ Er müsse nun schauen, die Entzündung komplett auszukurieren, um nächstes Jahr wieder richtig angreifen zu können.
Für Distelberger - vor dem Schlussbewerb war er 14. - war es der erste Zehnkampf nach jenem bei der London-WM 2017, als er ebenfalls mit Achillessehnenproblemen 17. geworden war. Nach einer guten Hallen-Saison mit dem achten WM-Rang im Siebenkampf machte sich Ende März wieder sein altes Problem bemerkbar. Die Hoffnung ist nun, auf die Hallen-EM hin die Form aufzubauen, und dann bei den Zehnkämpfen zum Freiluft-Auftakt 2019 die Qualifikation für die Doha-WM zu schaffen.
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