Nach 9 Tagen US-Haft

Eltern durften Leo in die Arme schließen

Österreich
10.08.2018 06:12

Um 17 Uhr Ortszeit - bzw. um 23 Uhr daheim in Oberösterreich - öffneten sich für Leo S. (18) aus dem oberösterreichischen Mitterkirchen nach neun Tagen die Gefängnistore in Florida. Die Eltern konnten ihren Sohn, der nach verbotenem Sex mit einer 15-jährigen Chat-Freundin verhaftet worden war, erleichtert in die Arme schließen.

200.000 US-Dollar (rund 170.000 Euro) hatte ein Unternehmer aus Oberösterreich, der nicht genannt werden will, für die Kaution aufgebracht. Leo, der im Gefängnis von Sarasota verprügelt worden sein soll, wurde seinem Anwalt Matthew Leibert übergeben, der mit ihm dann in die zwei Autostunden entfernte Kanzlei nach Orlando fuhr.

(Bild: Courtesy of WFLA, krone.at-Grafik)

Eltern flogen in die USA
 
Dort in der Umgebung wird Leo bis zu seiner Anhörung am 14. September bleiben, in der Obhut seiner Eltern, die in die USA geflogen waren. Die Flugkosten übernahm Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Wir sind sehr glücklich, dass es gelungen ist, den Österreicher freizubekommen und dass er nun in der Obhut seiner Eltern ist“, sagte Außenministeriumssprecher Thomas Schnöll in der Nacht auf Freitag.

Die 15-jährige Amanda hatte sich bei Leo mit einem gefälschten Dokument als 16 ausgegeben. (Bild: ORF, wfla.com, krone.at-Grafik)
Die 15-jährige Amanda hatte sich bei Leo mit einem gefälschten Dokument als 16 ausgegeben.

Mehrere Auflagen
Auf einem Unterstützungskonto kamen „mehrere 10.000 Euro zusammen, die für Anwalt und Kosten in den USA verwendet werden“, sagte Mitterkirchens Bürgermeister Herbert Froschauer. Der Anwalt der Familie sagte dem Gericht zu, dass Leo, der bei seiner Verhaftung den Pass abgeben hatte müssen, alle Auflagen erfüllen werde. Er darf bis zum Gerichtstermin keinesfalls das Land verlassen und muss sich regelmäßig melden. Zudem darf er sich nicht der gegnerischen Partei - seiner 15-jährigen Freundin - nähern.

Haft nach Sex mit 15-Jähriger
 
In die Fänge der amerikanischen Justiz war der 18-jährige Mühlviertler gekommen, weil er nach dreimonatigem Internet-Kontakt zu seiner Chat-Freundin Amanda S. in die USA gereist war und in einer Airbnb-Unterkunft mit ihr Sex hatte. Die Mutter hatte ihre 15-jährige Tochter, die sich bei Leo als 16 ausgegeben hatte, als vermisst gemeldet. Amanda hatte ihr gesagt, dass sie sich mit einem Mann, den sie im Internet kennengelernt hatte, treffen werde.

Die Polizei fasste das Paar - und weil Sex mit Unter-16-Jährigen in Florida gesetzlich verboten ist, wanderte Leo ins Gefängnis, offiziell wegen „lüsterner bzw. anstößiger Belästigung“. Weitere Anklagepunkte sind möglich, da auch Fotos und Videomaterial sichergestellt wurden, die bei den Chats der beiden entstanden sind.

Symbolbild. (Bild: thinkstockphotos.de)
Symbolbild.

Anwalt hob Alter des Burschen hervor
In seinem Antrag auf Haftentlassung betonte Anwalt Leibert, dass der Oberösterreicher erst seit Ende Juni 18 Jahre alt ist und nicht unbedingt die geistige Reife eines Erwachsenen besitzt. Er soll auch psychische Probleme haben, die durch eine weitere Inhaftierung verstärkt werden könnten.

Wer die enorme Summe der Kaution vorgestreckt hat, ist weiterhin nicht bekannt. Es soll sich um einen „besorgten österreichischen Staatsbürger“ handeln.

Kronen Zeitung/krone.at

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