Jasmin ist ein lebhaftes Mäderl, lustig, quietschfidel. Doch dieser Tage sackte die Kleine zusammen: 39 Grad Fieber, extremer Husten und kein Kinderarzt zu erreichen. Ihre Mama suchte Hilfe in der Kinder-Notfallambulanz im Wiener AKH, scheiterte aber kläglich: Die Siebenjährige wurde wieder weggeschickt. Ohne ärztliche Untersuchung und mit schwerer Lungenentzündung!
Freilich ist in der renommierten Wiener Uni-Klinik derzeit viel los. Die halbe Welt interessiert sich für eine Lunge - die von Renn-Legende Niki Lauda. Für jene einer kleinen Wiener Patientin interessierte sich dieser Tage aber niemand - so der aktuelle Vorwurf.
„Mädchen nur von Pflegerin begutachtet“
Jasmin kam am Dienstag mit ihrer Mama in die Kinder-Notfallambulanz ins AKH, die Siebenjährige war am Ende ihrer Kräfte. „Aber es hat sich niemand dafür interessiert“, erzählt ihre Mutter im „Krone“-Gespräch. „Es waren zwar alle freundlich, doch in dieser Situation wär’s mir lieber gewesen, ,zwidere‘ Ärzte zu haben, als gar keinen.“ Das Mädchen soll lediglich von einer Pflegerin „begutachtet“ worden sein, die ein „Ersteinschätzungsdokument“ ausstellte und Klein Jasmin damit zu einem niedergelassenen Arzt schickte. Dessen Diagnose: schwere Lungenentzündung mit teilweise kollabierten Lungenteilen.
Seitens des AKH erklärte man, dass in diesem Fall nur die „Dringlichkeitsstufe 4“ - also keine hohe Dringlichkeit, sprich akute Lebensgefahr (Stufe 1) - vorgeherrscht habe. Deshalb habe man entsprechend der international üblichen fünf Einstufungen korrekt gehandelt.
Sandra Ramsauer und Martina Münzer, Kronen Zeitung
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