Er wollte offenbar sein Gewissen endlich erleichtern: Eine Woche nachdem ein 31-jähriger Mann seinen Vater in dessen Wiener Wohnung getötet hatte, griff er am Freitagabend zum Telefon und wählt den Polizeinotruf. Er gestand, den 59-Jährigen mit einem Messer getötet zu haben. Ein Streit zwischen den beiden sei laut seinen Angaben völlig eskaliert.
Nach Angaben der Exekutive ging der Notruf am Freitagabend bei der Badner Polizei ein. Am Telefon gestand der 31-Jährige, bereits vor etwa einer Woche eine schreckliche Bluttat begangen zu haben. So erklärte er, mit seinem Vater in dessen Wohnung in der Rickard-Lindström-Gasse im Bezirk Favoriten zunächst in einen heftigen Streit geraten zu sein.
Dieser lief offenbar völlig aus dem Ruder: Der Sohn zückte plötzlich ein Messer und stach damit auf den 59-Jährigen ein. Nach dem tödlichen Angriff verließ der Verdächtige, der meist ohne Unterstand war und ab und zu in der Wohnung seines Vaters Unterschlupf gefunden hatte, die Räumlichkeiten.
Leiche im Schlafzimmer entdeckt
Nach dem Geständnis hielten Polizeibeamte am vermeintlichen Tatort Nachschau. Da Türen und Fenster der Wohnung verschlossen waren, mussten sich die Einsatzkräfte über den Balkon Zutritt verschaffen. Im Schlafzimmer stießen sie schließlich tatsächlich auf die Leiche des 59-Jährigen.
Der dringend Tatverdächtige wurde in Baden in Niederösterreich von der Polizei festgenommen. Nach einer ersten Befragung soll er nun am Wochenende einvernommen werden. Dazu wurde er nach Wien überstellt.
Nachbarn hörten keinen Streit
Einen Streit oder etwa Lärm in der Wohnung mitbekommen hatten Nachbarn des Toten allerdings nicht, wie einer der Anrainer schilderte: „Die Wände sind so dünn, dass man alles hören kann und nichts in der Siedlung unbemerkt bleibt“, so der Mann, der unerkannt bleiben will. Auch berichtete er, dass beide Männer gerne dem Alkohol zugesprochen hätten, der Sohn sich zudem immer wieder im Drogenmilieu bewegt habe. Körperlich sei der Sohn dem 59-jährigen Handwerker jedenfalls unterlegen gewesen, so der Nachbar.
Wie sich die Bluttat also genau zugetragen hatte, werden wohl erst die polizeilichen Ermittlungen klären.
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