Nach der dramatischen Lungentransplantation, der sich Formel-1-Legende Niki Lauda am 2. August im Wiener AKH unterziehen musste, haben die Ärzte am vergangenen Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz von einer „sehr, sehr erfreulichen“ Genesung gesprochen. Lauda könne bereits selbst atmen und auch seine anderen Organe würden funktionieren, erklärten sie. Gerüchten zufolge geht es dem 69-Jährigen aber nicht so gut, sein Zustand habe sich wieder verschlechtert, heißt es jetzt.
Probleme mache vor allem seine Niere. Lauda, der bereits zwei Spendernieren - die erste von seinem Bruder, die zweite von seiner jetzigen Ehefrau - erhalten hat, müsse dialysiert werden, so Insider. Und auch die implantierte Lunge mache den behandelnden Medizinern Sorgen. Den Angaben zufolge wurde das Organ noch nicht von Laudas Körper angenommen.
Die ersten Wochen sind immer kritisch
Was nicht ungewöhnlich sei, „weil die Lunge an sich ein abstoßungsfreudigeres Organ als die Niere ist“, so Peter Jaksch von der klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie der Universitätsklinik am AKH Wien. Die ersten Wochen und Monate seien immer kritisch, erläutert der Experte. Nach einer Transplantation sei die Gefahr einer Abstoßungsreaktion des Körpers gegen das implantierte Organ besonders im ersten Jahr groß, so Jaksch.
Die Situation sei ernst, aber nicht lebensbedrohlich, heißt es. Dass nach einer Transplantation Komplikationen auftreten, sei nicht ungewöhnlich und für die Lauda betreuenden Ärzte im AKH Routine. Unmittelbar nach der Operation wurde der Ex-Formel-1-Champion auf die Immunsuppression geschult, um nach der Transplantation zu verhindern, dass sein Körper die Spenderlunge abstößt.
Lauda war vor der Operation in akuter Lebensgefahr, seine Lebenserwartung betrug laut Angaben seiner Ärzte vor der Lungentransplantation wenige Tage, höchstens Wochen. Sein Fall wurde zur höchsten Dringlichkeitsstufe. Im AKH warten derzeit 120 Notfallpatienten auf eine neue Lunge. Sie warten durchschnittlich - wie Lauda - rund fünf Tage auf das neue Organ.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.