Die verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll - Verpackungen, Flaschen, Sackerl - auf unsere Ozeane sind mittlerweile hinlänglich bekannt. Geschätzte 150 Millionen Tonnen sind bis dato in die Weltmeere gelangt, im Jahr 2050 soll bereits mehr Kunststoff als Fische in ihnen schwimmen. Abhilfe soll eine von einer deutschen Architektin entworfene Plattform schaffen, deren Aussehen an einen monströsen Kamm erinnert.
Marcella Hansch hat eine 400 Meter lange schwimmende Plattform entworfen, deren spezielle Bauweise es ihren Angaben zufolge ermöglicht, Plastikmüll aus dem Wasser zu filtern. „Unser Ansatz funktioniert ohne Netze - Fische und andere Lebewesen werden nicht gefährdet“, heißt es auf der Website ihres Projektes „Pacific Garbage Screening“. Den aus dem Meer gefischten Plastikmüll will man nicht einfach verbrennen, sondern als Ressource nutzen, um daraus Energie und biologisch abbaubaren Kunststoff zu gewinnen.
Idee für Plattform entstand bei Tauchgang
Die Plattform, von der es bislang nur ein Modell gibt, wird 35 Meter ins Wasser ragen. Sie soll die Meeresströmung beruhigen und so dafür sorgen, dass der Plastikmüll durch seinen eigenen Auftrieb an die Meeresoberfläche steigt, wo er eingesammelt wird, erläutert Hansch. Die Idee zu ihrem Projekt sei entstanden, nachdem sie im Urlaub bei einem Tauchgang vor den Kapverden entdeckt hatte, wie viel Plastikmüll bereits im Meer schwimmt. „Ich bin dort durch Wälder schwebender Plastikteile geschwommen“, so die 32-Jährige.
Prototyp soll an Flussmündung eingesetzt werden
Ein erster Prototyp der Plastikmüll fischenden Plattform soll innerhalb der nächsten fünf Jahre gebaut werden. Geht es nach Hansch, dann soll das erste Exemplar des 400-Meter-„Haarkammes“ an einer Flussmündung platziert werden, damit der Plastikmüll erst gar nicht den Weg ins Meer nimmt. Wie viele der Plattformen man benötigen würde, um die Ozeane weltweit zu reinigen, sei nicht abzuschätzen, so die Architektin.
Die Auswirkungen von Plastikmüll auf unsere Weltmeere sind mittlerweile hinlänglich bekannt. Fische und andere Lebewesen werden vergiftet, kleinste Teile (Mikroplastik) gelangen über Lebensmittel sogar in die Körper von Menschen. Und die Tendenz ist katastrophal: Im Jahr 2050 soll bereits mehr Kunststoff als Fische in den Ozeanen schwimmen.
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