Selbst die entlegensten Winkel der Erde sind bereits von Plastikmüll verschmutzt. Das haben jüngst mehrere Expeditionen im Südpazifik zwischen der Osterinsel und dem südamerikanischen Festland gezeigt, bei denen Forscher in Wasserproben rund um das wegen seiner monumentalen Steinskulpturen bekannte Eiland erschreckend hohe Konzentrationen von Mikroplastik fanden.
Nicht nur um die isoliert gelegene Insel im Südostpazifik, die mehr als 3500 Kilometer von der chilenischen Küste und mehr als 4200 Kilo von Tahiti entfernt ist, sondern auch 2000 Kilometer von Chile entfernt habe man im Meer hohe Mikroplastikkonzentrationen gefunden, berichten Forscher um Martin Thiel von der Universidad Catolica del Norte im chilenischen Coquimbo.
Bei knapp 100 verschiedenen Arten aus dem Südostpazifik habe man Kontakt mit Plastikmüll nachgewiesen - die Tiere waren entweder in dem Abfall verheddert (Bild unten) oder hatten Plastikteilchen mit der Nahrung aufgenommen. Das betraf unter anderem 20 Fischarten, 53 Seevögel-Spezies, 19 Meeressäuger und fünf Arten von Meeresschildkröten, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Frontiers in Marine Science“.
Selbst am Point Nemo Mikroplastik im Meer
„Dies sind keine guten Nachrichten“, resümierte Thiel. „Das Müllproblem im Ozean ist global.“ Die Studie bestätige auch Mikroplastik-Messungen während der kürzlich zu Ende gegangenen Segelregatta Volvo Ocean Race, die Mitarbeiter des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung mit Sitz in Kiel initiiert hatten. Sogar am Point Nemo im Südpazifik - jene Stelle, die weltweit am weitesten vom nächsten Land entfernt ist - fand sich Mikroplastik im Meerwasser.
Die Studie zeige sehr deutlich, dass sich die Plastikpartikel im Bereich der subtropischen Wirbel konzentrieren, sagt Meeresbiologe Thiel, der schon seit vielen Jahren in Chile lebt und sich gegen die Verschmutzung der Ozeane engagiert.
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