Herbert K. (34) aus Mühlheim war mit seiner Tochter Kerstin (4) auf Fahrrädern unterwegs zu einem Badesee, als der Raser aus Altheim sie mit seinem Honda Civic auf der Landesstraße "niedermähte". Die Umstände der Vatertagstragödie könnten dramatischer nicht sein.
Der Todeslenker gestand nach dem Unfall, dass er Haschisch geraucht hatte. "Ich nehme seit einem Jahr Cannabis und habe am Vorabend einen 'Bong' geraucht", sagte er im Verhör. "Aus medizinischer Sicht war der Angeklagte jedoch nicht fahruntüchtig, die Drogen waren längst abgebaut", stellte ein Mediziner beim Prozess fest.
Wilde Verfolgungsjagd mit Autolenker
Gerald Sch., der erst seit einem Jahr einen Führerschein besaß, hatte sich auch mit einem anderen Autolenker, der ihn zuvor überholt und provoziert hatte, mit Tempo 130 eine Verfolgungsjagd geliefert. Dabei hat er die Radler – Vater und Kind – am Straßenrand einfach übersehen. Als der Wagen des Todeslenkers nach 50 Metern in einem Feld zum Stehen kam, waren Herbert Kaufmann und die kleine Tochter Kerstin bereits tot.
Ihr Tod schockte die kleine Innviertler Gemeinde Mühlheim. Im Kindergarten trauerten die Spielgefährten um Kerstin, alle Anteilnahme der Bevölkerung galt ihrer Mutter und Lebensgefährtin von Herbert Kaufmann, die an dem verhängnisvollen Unfalltag mit Baby Erik, damals sechs Monate alt, daheim geblieben war.
Der 24-Jährige fand in Gerhard Liener einen strengen Richter: 15 Monate Haft und 10.000 Euro Schmerzengeld für die Witwe. "Weil es nicht geht, ein derartig unverantwortliches Verhalten im Straßenverkehr an den Tag zu legen", so die Urteilsbegründung.
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