141 Migranten verteilt

Malta lässt NGO-Schiff Aquarius anlegen

Ausland
14.08.2018 17:20

Das seit Tagen auf See ausharrende NGO-Rettungsschiff Aquarius mit 141 Migranten an Bord darf auf Malta anlegen. Die Migranten würden auf Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien verteilt, teilte die Regierung des Inselstaats am Dienstag mit.

Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez erklärte auf Twitter: „Spanien hat ein Pionierabkommen mit sechs Ländern zur Verteilung der Aufnahme der Menschen auf der Aquarius koordiniert.“ Sein Land werde 60 Personen aufnehmen. Das Schiff hatte die Migranten am Freitag von Booten vor der libyschen Küste gerettet. Seitdem warteten die Betreiber des Schiffes - die Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen - auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.

(Bild: AP)

Malta spricht von einem „Entgegenkommen“
Die Regierung von Malta sprach nun von einem „Entgegenkommen“ Maltas, „obwohl es keine rechtliche Verpflichtung dazu“ gegeben habe. Es sei das zweite Mal, dass so ein freiwilliger Verteilungs-Mechanismus eingerichtet werde. Damit verwies sie auf den Fall des Rettungsschiffs „Lifeline“, das fast eine Woche auf dem Meer blockiert war, nachdem es rund 230 Migranten vor Libyen gerettet hatte. Erst nach der Vereinbarung, dass die Migranten unter EU-Ländern aufgeteilt werden, erlaubte Malta im Juni die Einfahrt in einen Hafen.

Die „Aquarius“ war am 1. August zurück in die Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste gefahren, obwohl die letzte Rettungsmission in einem Debakel endete. Die populistische Regierung in Italien, die eine harte Hand in der Migrationsfrage zeigt, verwehrte der „Aquarius“ damals mit mehr als 629 Migranten an Bord die Einfahrt in einen Hafen. Auch andere Schiffe, die Menschen aus Seenot gerettet hatten, konnten über Tage hinweg nicht anlegen, weil ihnen nicht sofort ein Hafen zugewiesen wurde. Im Juli hatte Rom zwei Schiffe erst anlegen lassen, nachdem unter anderem Deutschland und Frankreich zugesagt hatten, einige Migranten direkt zu übernehmen.

(Bild: AFP)
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