Unzufriedenheit und Langeweile haben zwei junge Männer in Wien - 19 und 20 Jahre alt, beide arbeitslos und offenbar Drogenkonsumenten - nach eigenen Angaben dazu verleitet, insgesamt 13 Brandstiftungen in der Bundeshauptstadt zu begehen. Nun konnte den beiden mutmaßlichen Tätern das Handwerk gelegt werden.
In Wohnhäusern in mehreren Wiener Bezirken waren in der Nacht auf den 5. März Feuer ausgebrochen, etwa in Kellerabteilen und Stiegenhäusern - aber auch Müllbehälter gingen in Flammen auf. Nach Angaben der Polizei vom Mittwoch legten die Täter in rund sieben Stunden an acht Tatorten insgesamt 13 Brände. „Darüber hinaus kam es zu etlichen Brandstiftungsversuchen“, so Polizeisprecher Paul Eidenberger.
Sechs Verletzte
Betroffen waren Häuser in der Lazarettgasse in Wien-Alsergrund, in der Hippgasse in Ottakring, in der Herklotzgasse sowie der Clementinengasse in Rudolfsheim-Fünfhaus und in der Bendlgasse, der Albrechtsbergergasse, der Mandlgasse sowie am Migazziplatz in Meidling. Die Brände lösten teilweise erhebliche Einsätze aus und gefährdeten eine Vielzahl von Personen. Sechs Menschen - unter ihnen ein Kleinkind - wurden durch Rauchgase verletzt.
Am Abend des 5. März wurden dann in einem Personalwohnheim am Gelände des AKH in der Lazarettgasse aus einem eingeschlagenen Fenster im 17. Stock zwei Feuerlöscher mit einem Gewicht von je neun Kilogramm in die Tiefe geworfen. „Die Feuerlöscher prallten am Boden auf, es wurde aber niemand verletzt“, sagte Eidenberger. Außerdem kam es dort zu einer versuchten Brandlegung und es wurde eine Spendenbox am Spitalsgelände aufgebrochen und daraus Geld gestohlen, so der Polizeisprecher.
Forensische Untersuchungen führen zu Tätern
Einfach gestalteten sich die Ermittlungen nicht, hieß es seitens der Exekutive, doch forensische Untersuchungen brachten die Experten der Polizei auf die richtige Spur: In der Vorwoche konnten schließlich der 19-Jährige und sein ein Jahr älterer Komplize ausgeforscht werden. Letztgenannter wurde am Samstag festgenommen, der Jüngere bereits am vergangenen Mittwoch.
Der entstandene Sachschaden ist enorm, er dürfte im sechsstelligen Euro-Bereich liegen, so der Sprecher. Die Täter wurden wegen Brandstiftung, Sachbeschädigung, Diebstahls durch Einbruch sowie Gefährdung der körperlichen Sicherheit angezeigt.
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