Flüchtlinge von Bord
Irrfahrt zu Ende: Aquarius in Malta eingelaufen
Nach tagelanger Irrfahrt auf dem Mittelmeer ist das Rettungsschiff Aquarius am Mittwoch in Malta eingetroffen. Das Schiff der Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen mit 141 Flüchtlingen an Bord kam am Nachmittag im Hafen der Hauptstadt Valletta an. Am Dienstag hatten sich fünf EU-Staaten zur Aufnahme der Flüchtlinge bereit erklärt.
Die Einigung von Malta und den fünf EU-Staaten sieht vor, dass die Aquarius-Flüchtlinge von Valletta aus nach Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien gebracht werden. Sie stammen überwiegend aus den afrikanischen Krisenstaaten Somalia und Eritrea, deren Bürger in der Regel gute Chancen auf Asyl haben.
Hilfsorganisation: „Zeichen, dass die Länder verstanden haben“
Die Hilfsorganisation SOS Mediterranee begrüßte die Einigung. „Die Tatsache, dass es eine Abstimmung zwischen einer Reihe wichtiger EU-Länder gibt, ist ein positives Zeichen, dass die Länder verstanden haben, dass das ein gemeinsames Problem ist“, sagte der Einsatzleiter der Hilfsorganisation, die das Schiff mitbetreibt, Frederic Penard. Er sprach von einem „ersten Schritt“, zeigte sich aber zugleich abwartend hinsichtlich der Details der Einigung.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zeigte sich „erleichtert“, dass ein sicherer Ort für die 141 Menschen gefunden wurde, die am vergangenen Freitag auf dem Mittelmeer gerettet wurden. Zugleich wurde die Forderung nach „dauerhaften tragfähigen Lösungen zur Bewältigung der humanitären Krisen im zentralen Mittelmeer“ erhoben.
UNHCR fordert „Klarheit und Vorhersagbarkeit“
Auch das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) begrüßte die Einigung und mahnte zugleich nachhaltigere Lösungen an. UNO-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi forderte ein Abkommen, das „Klarheit und Vorhersagbarkeit schafft, wo Flüchtlingsschiffe anlegen können“.
Die Geschäftsführerin von SOS Mediterranee in Deutschland, Verena Papke, kündigte neue Hilfseinsätze der Aquarius an. Das Schiff werde „so bald wie möglich wieder in den Rettungseinsatz rausfahren“.
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