Ganze Familie getötet

Musste Ehefrau sterben, weil sie erfolgreich war?

Ausland
17.08.2018 16:10

Nach dem erschütternden Mord an seiner schwangeren Ehefrau und deren zwei Töchter im US-Bundesstaat Colorado herrscht derzeit Rätselraten um das Motiv des jungen Familienvaters. Der scheinheilige Ehemann, der selbst eine Vermisstenanzeige aufgab, meinte, davor habe es ein „emotionales Gespräch“ zwischen den Eheleuten gegeben. War Ehefrau Shananns Erfolg etwa der Grund für die grausame Tat?

Das Paar hatte in der Vergangenheit mit finanziellen Schwierigkeiten einschließlich einer Insolvenz zu kämpfen. Doch als die 34-jährige Shanann im Jahr 2015 begann, bei einer Marketing-Firma zu arbeiten, für die sie Nahrungsergänzungsmittel und Fitnessprodukte verkaufte und neue Verkäufer anwarb, schien es für sie bergauf zu gehen.

Chris Watts mit Tochter Celeste (3) und Bella (4) und Ehefrau Shanann (34) wirkten wie die perfekte Familie. (Bild: instagram.com)
Chris Watts mit Tochter Celeste (3) und Bella (4) und Ehefrau Shanann (34) wirkten wie die perfekte Familie.
(Bild: instagram.com)

Litt er unter ihrem Erfolg?
Auf Facebook, wo die werdende Mutter sehr aktiv war, schwärmte Shanann über ihren Erfolg, die üppigen Vergünstigungen, ihr Auto und die bezahlten Reisen nach Mexiko, die ihr die Firma spendierte. Immer wieder musste sie für ein paar Tage fort. Ehemann Chris begleitete sie nur selten auf ihren Geschäftsreisen. Oft musste er zu Hause bleiben, um sich um die Kinder zu kümmern. Auf Facebook lobte Shanann ihren Ehemann: „Er ist mein Fels. Er kümmert sich bedingungslos um die Mädchen. Danke Baby, dass du dieses Wochenende wieder für die Mädchen gesorgt hast.“ Während Shanann in ihrem Beruf aufzugehen schien, dürfte ihr Ehemann darunter gelitten haben.

Chris Watts gestand, seine Töchter und seine schwangere Frau ermordet zu haben. (Bild: facebook.com)
Chris Watts gestand, seine Töchter und seine schwangere Frau ermordet zu haben.
Chris Watts (Bild: facebook.com)
Chris Watts

Paar wollte sich trennen
Bereits Ende Juni soll es Probleme gegeben haben, wie ein Bekannter gegenüber Medien berichtete. Das Paar fuhr mit den Töchtern nach North Carolina, um dort Shananns Eltern zu besuchen. Doch während Chris nach einer Woche wieder nach Colorado zurückkehrte, blieb Shanann fünf weitere Wochen bei ihren Eltern. „Sie hat erwähnt, dass sie Probleme haben, Shanann und Chris“, so der Bekannte gegenüber dem lokalen Sender WRAL. Die beiden hätten geplant, sich zu trennen.

Celeste (3), Shanann und Bella (4) (Bild: facebook.com)
Celeste (3), Shanann und Bella (4)

Eifersucht als Motiv?
Auch am Wochenende bevor es zu dem tragischen Mord kam, war die junge Mutter auf einer Geschäftsreise. Ihr Ehemann kümmerte sich abermals um die Kinder. War ihm der Erfolg seiner Gattin zu viel? Fühlte er sich in seiner Ehre als Mann gekränkt, weil er zu Hause blieb, während Shanann das Geld heimbrachte?

Christopher Watts während seiner Anhörung (Bild: AP)
Christopher Watts während seiner Anhörung
Kuscheltiere und Fotos wurden vor dem Haus der ermordeten Familie niedergelegt. (Bild: AP)
Kuscheltiere und Fotos wurden vor dem Haus der ermordeten Familie niedergelegt.

Ehemann spielte den Ahnungslosen
Nun steht Chris im Verdacht, die werdende Mutter und ihre zwei Töchter am Montag ermordet zu haben. Gegenüber Medien spielte er zunächst den Unschuldigen und gab an, nicht zu wissen, wo seine Ehefrau und Kinder sein könnten: „Ich will meine Familie zurück. Ich will, dass sie sicher sind. Ich will sie unbedingt zurück.“ Am Mittwoch ließen Behörden die Bombe platzen: Chris habe die Tat gestanden. Kurze Zeit später fand man auch die Leichen der Getöteten. Der 33-Jährige befindet sich derzeit in Gewahrsam im Weld-County-Gefängnis.

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