Karin Kneissls prominenter Hochzeitsgast aus dem Kreml sorgt für politische Verstimmung. Die Außenministerin setze die Reputation Österreichs aufs Spiel, meinen Kritiker. Die Ukraine lässt ausrichten, Österreich sei ab sofort kein Vermittler mehr.
Inzwischen wurde bekannt, wie die Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erfolgte. Bei dessen Staatsbesuch im Juni hatte Außenministerin Kneissl dem Kreml-Chef kurzerhand eine Einladungskarte überreicht. Die Zusage kam - noch innerhalb der angegebenen Rückmeldefrist - am 19. Juli.
„Da wurde die Ministerin vom russischen Botschafter in Österreich darüber informiert, dass Putin gerne an der Hochzeitsfeier teilnehmen werde“, so Außenministeriums-Sprecher Peter Guschelbauer. Er betont, dass die Hochzeit in erster Linie eine private Feier sei, jedoch finde am Rande auch ein Arbeitsgespräch zwischen Kneissl und dem russischen Präsidenten statt.
Sicherheit für Staatsoberhaupt „im Ermessen der Behörden“
Vorwürfe, dieses Gespräch sei ein Vorwand, um die enormen Sicherheitskosten zu rechtfertigen, weist Guschelbauer zurück. „Es liegt immer im Ermessen der Behörden, wie sie die Sicherheit gewährleisten, wenn ein ausländisches Staatsoberhaupt auf Besuch kommt.“ Auch als seinerzeit der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl privat an den Wolfgangsee reiste oder als Putin den ehemaligen Bundespräsidenten Thomas Klestil privat besuchte, seien diese Sicherheitsmaßnahmen in Kraft getreten.
Die Teilnahme Putins an der Hochzeit ändere an der außenpolitischen Position Österreichs nichts, so das Außenministerium.
Die Ministerin wird nach der Hochzeit am Samstag ein paar Tage auf Hochzeitsreise fahren und Ende nächster Woche in offizieller Funktion bereits wieder beim Forum Alpbach in Tirol sein.
Conny Bischofberger, Kronen Zeitung
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