Sie hausen in Ställen
Malta will 120 Migranten nach Italien abschieben
Die Regierung von Malta greift gegen rund 120 Migranten, die in ehemaligen Viehställen auf einem Bauernhof untergebracht sind, hart durch. Sie seien zwar legal von Italien nach Malta gereist, sind aber nicht im Besitz der notwendigen Arbeitsgenehmigungen, erklärte Premierminister Joseph Muscat am Sonntag. Die Flüchtlinge sollen nun zurück nach Italien abgeschoben werden.
„Sie sind in Italien angekommen, konnten dort aber keine Arbeit finden. Also kamen sie nach Malta“, sagte Muscat. Ihre Gepäckstücke hätten bei der Ankunft noch die Etiketten italienischer Flughäfen getragen. Das Dublin-System der EU sieht vor, dass in der Regel jener Staat für einen Migranten zuständig ist, in dem er zuerst den Boden der EU betritt.
Bauernhof von Behörden geräumt
Die Behörden hatten am Montag den Bauernhof in der Kleinstadt Qormi geräumt, wo die überwiegend aus Afrika stammenden Migranten gehaust hatten. Die Ställe waren demnach illegal zur Unterkunft für ausländische Arbeiter auf der Suche nach einer günstigen Bleibe genutzt worden.
Streit zwischen Malta und Italien
Malta und Italien streiten darüber, wer für die im Mittelmeer geretteten Migranten verantwortlich ist. Beide Länder gehen hart gegen Schiffe von Nichtregierungsorganisationen vor. Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega-Partei hat Malta wiederholt vorgeworfen, sich der Verantwortung zu entziehen. Die Regierung in Valletta bestreitet das.
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