Der geplante Neubau des Wilhelminenspitals - mit 1000 Betten größer als das Krankenhaus Nord- kommt nicht. Bzw. nicht so, wie es als fix präsentiert worden ist. Grund: Der Stadt Wien fehlt für den Eine-Milliarde-Bau schlicht das Geld. Damit bestätigt KAV-Direktor Herwig Wetzlinger einen „Krone“-Bericht der Vorwoche.
Rathaus-Insider hatten vom Aus aus Geldnot bereits gewarnt. Der Bau der Zentralklinik ist, so Wetzlinger, nur noch ein „Fernziel“. Definitiv gestorben ist der Verwaltungstrakt, für den es fix und fertige Architektenpläne gibt und der heuer hätte eröffnen sollen.
Jetzt laufen im Krankenanstaltenverbund die Köpfe heiß. Es wird gerechnet und improvisiert. Denn klar ist: Die alten Pavillons - siehe Fotos unten, die der ÖVP zugespielt worden sind - sind zum Teil schwer desolat, baufällig und für Patienten kaum mehr tragbar. Zudem sollen durch die Auflösung des Otto-Wagner-Spitals neue Abteilungen ansiedeln.
„Eine große Herausforderung“
„Wir wollen ab 2019 bis 2023 neue Gebäude für die Orthopädie, Psychiatrie und Intensivpflege im Wilhelminenspital errichten“, erklärt Wetzlinger. Geschätzte Kosten: 100 Millionen Euro, die der Gemeinderat allerdings erst freigeben muss. Andere Pavillons könnten saniert werden. Die Umbauten erfolgen bei laufendem Betrieb. „Eine große Herausforderung“, so Wetzlinger. Mit Auswirkungen auf die Patienten. Vorübergehende Schließungen von Stationen sind nicht ausgeschlossen.
Unklar ist auch, was aus dem provisorischen Zentral-OP wird. Das Containerhaus ist nur gemietet. Laut Experten um vier Millionen Euro im Jahr. Der KAV kann den OP zwar nach Ablauf einer Frist kaufen. Dafür sollen aber weitere 30 Millionen Euro fällig werden. Ein Unding, meinen Kritiker: „Hätte der KAV das selber gebaut, wäre es um die Hälfte billiger gekommen.“
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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