Seit 2015 in Haft

Saudi-Arabien: Aktivistin droht Enthauptung

Ausland
21.08.2018 07:34

Einer in Saudi-Arabien inhaftierten Demokratie-Aktivistin droht derzeit die Todesstrafe. Esra al Ghamgam sitzt seit 2015 in Haft, weil sie sich für Demokratie sowie die Freilassung politischer Gefangener in dem streng islamischen Königreich einsetzte. Nun könnte sie zum Tod durch Enthauptung verurteilt und öffentlich hingerichtet werden. 

Esra al Ghamgam hatte sich gemeinsam mit ihrem Ehemann seit 2011 für eine Lockerung der Scharia-Gesetze, mehr Demokratie sowie die Freilassung politischer Gefangener eingesetzt. Bei einer Hausdurchsuchung 2015 war sie festgenommen worden. Seitdem sitzt die Aktivistin in Haft, ihr droht die Todesstrafe. Die nächste Verhandlung vor Gericht ist für 28. Oktober angesetzt, dabei könnte bereits ein Urteil fallen.

Esra al Ghamgam droht in Saudi-Arabien die Todesstrafe. (Bild: twitter.com)
Esra al Ghamgam droht in Saudi-Arabien die Todesstrafe.

Wie Menschenrechtsaktivisten berichten, hatte Ghamgam anfangs nicht einmal einen Anwalt, weil sich die Familie keinen leisten konnte. Mittlerweile konnte ihr ein Verteidiger zur Seite gestellt werden. Wird die Aktivistin verurteilt, so droht ihr eine grausame, öffentliche Hinrichtung durch Enthaupten. In einigen sozialen Netzwerken war fälschlicher Weise berichtet worden, Esra al Ghamgam sei bereits exekutiert worden. 

„Hinrichtungen sollen als Abschreckung dienen“
 Derzeit sitzen in Saudi-Arabien laut Angaben der European Saudi Organization for Human Rights 51 politische Gefangene in den Todeszellen. Ali Adubusi, Vorsitzender der Organisation, befürchtet auch für Esra al Ghamgam und ihren Ehemann das Schlimmste. „Die Hinrichtung politischer Gefangener wird seit dem Arabischen Frühling verstärkt als Abschreckung eingesetzt“, sagte er gegenüber dem „Digital Journal“. In Saudi-Arabien kann die Todesstrafe bei Kapitalverbrechen wie Mord oder Drogenschmuggel verhängt werden, aber auch für sehr schwammig umrissene Begriffe wie „Rebellion“, „Terrorismus“ oder „Hexerei“. Auch für Blasphemie oder den „Abfall vom Glauben“ sieht das islamische Recht die Todesstrafe vor. Bis Mai 2018 wurden bereits 48 Menschen hingerichtet.

Esra al Ghamgam droht derzeit in Saudi-Arabien die Todesstrafe. Sie sitzt seit 2015 in Haft, weil sie sich für Demokratie sowie die Freilassung politischer Gefangener in dem streng islamischen Königreich einsetzte. Nun könnte sie zum Tod durch Enthauptung verurteilt und öffentlich hingerichtet werden. (Bild: twitter.com, krone.at-Grafik)
Esra al Ghamgam droht derzeit in Saudi-Arabien die Todesstrafe. Sie sitzt seit 2015 in Haft, weil sie sich für Demokratie sowie die Freilassung politischer Gefangener in dem streng islamischen Königreich einsetzte. Nun könnte sie zum Tod durch Enthauptung verurteilt und öffentlich hingerichtet werden.
„Beleidigung des Islam“: 1000 Stockhiebe und zehn Jahre Haft für Blogger Raif Badawi (Bild: AP, change.org)
„Beleidigung des Islam“: 1000 Stockhiebe und zehn Jahre Haft für Blogger Raif Badawi

Schwester von Blogger Badawi verhaftet
Zuletzt hatte der Fall von Blogger Raif Badawi für internationale Schlagzeilen gesorgt. Badawi war wegen „Beleidigung des Islam“ zu 1000 Stockhieben und zehn Jahren Haft verurteilt worden. Nun wurde bekannt, dass auch Badawis Schwester Samar vor wenigen Tagen in Saudi-Arabien verhaftet wurde. Sie hatte sich wiederholt für die Freilassung ihres Bruders eingesetzt.

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