Rouhani im Cockpit
Iran: Ersten selbst gebauten Kampfjet vorgestellt
Irans Präsident Hassan Rouhani hat am Dienstag bei der Präsentation des ersten selbst gebauten Kampfjets seines Landes gleich selbst im Cockpit des Flugzeugs namens „Kosar“ Platz genommen. Gleichzeitig betonte er, dass der Iran nicht an einem militärischen Konflikt interessiert sei. Stattdessen gehe es um die Verteidigung gegen Aggressionen von außen, man müsse sich gegen Angriffe anderer Staaten rüsten und die eigene Kampfkraft stärken. „Wir sollten uns darauf vorbereiten, gegen Streitkräfte zu kämpfen, die unser Territorium und unsere Ressourcen übernehmen wollen“, sagte Rouhani.
„Wir leben nun einmal in einer Region, wo wir uns stets auf Verteidigung einstellen müssen.“ Dafür brauche der Iran auch seine eigenen Kampfflugzeuge, Raketen und Abwehrsysteme. Das Land habe aber in den vergangenen 40 Jahren keinen Militärkonflikt begonnen, sagte er. „Wir wollen niemanden angreifen, weil dies gegen unsere Verteidigungsdoktrin ist.“
Die militärische Aufrüstung des Iran diene vielmehr dazu, den regionalen Frieden zu sichern. Solange der Iran militärisch stark sei, sei kein Land an einem Konflikt mit Teheran interessiert, sagte Rouhani. Nicht einmal die USA würden es wagen, den Iran anzugreifen.
Rouhani stolz: „Wir haben alles selbst gemacht“
„Kosar“ wurde am Dienstag in Anwesenheit Rouhanis eingeweiht und den Angaben zufolge auch bereits erfolgreich getestet. „Wir haben alles selbst gemacht, vom Motor bis zum präzisen Radarsystem. Das macht uns stolz“, sagte Rouhani. An der neuen Maschine sei jahrelang gebaut worden. Man habe sich auch vom Ausland unabhängig machen wollen. Die Luftwaffe des Iran hatte bisher hauptsächlich amerikanische Jets aus der Zeit vor der Islamischen Revolution von 1979 sowie russische Flugzeuge genutzt.
Der Iran hat Waffen und Tausende Soldaten nach Syrien geschickt, um dem dortigen Präsidenten Bashar al-Assad im Kampf gegen Aufständische zu helfen. Weil die Macht der eigenen Luftwaffe nicht ausreicht, hat der Iran Russland gebeten, ihn bei seinem Einsatz in Syrien aus der Luft zu unterstützen. Auch Russland ist ein enger Verbündeter Assads.
Mehrfache Drohungen Trumps gegen den Iran
US-Präsident Donald Trump hat dem Iran wiederholt gedroht und nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen Sanktionen gegen das Land verhängt. Trump hatte das 2015 von seinem Vorgänger Barack Obama mit Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und dem Iran geschlossene Abkommen im Mai einseitig aufgekündigt. Der Vertrag sieht die Aufhebung von Sanktionen gegen den Iran vor, der im Gegenzug sein Atomprogramm begrenzt und internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zulässt.
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