Fatale Kettenreaktion?
Ehemann: „Meine Frau erwürgte unsere Töchter“
Jener Fall, in dem ein Familienvater im US-Bundesstaat Colorado seine schwangere Ehefrau und die beiden gemeinsamen Töchter ermordet haben soll, wird immer absurder. Nun behauptet Ehemann Chris Watt, dass nicht er, sondern seine Frau die beiden jungen Mädchen aus Verzweiflung getötet habe, weil er sich von ihr trennen wollte. Erst daraufhin habe er - quasi als Kettenreaktion - in einem „Wutanfall“ seine 34-jährige Gattin umgebracht.
Chris Watts behauptete in einer Aussage vor Gericht, dass er seine Frau Shanann darüber informierte habe, dass er sich von ihr trennen will. Daraufhin habe die 34-Jährige geschockt reagiert, dann sei sie die Treppe nach oben gegangen. Er habe sich dabei aber nichts gedacht, meinte Watts.
Später will er über einen Babybildschirm gesehen haben, wie die verzweifelte Mutter ihre dreijährige Tochter Celeste würgte. Die vierjährige Bella sei zu diesem Zeitpunkt nach Watts Aussage bereits „ausgestreckt und tot“ in ihrem Bett gelegen und habe ein „ganz blaues Gesicht“ gehabt. Daraufhin habe er laut eigenen Angaben einen Wutanfall bekommen und seine Ehefrau erwürgt, heißt es in den Gerichtsunterlagen. Die drei Leichen habe er dann in sein Dienstauto geladen und zu einer Ölverarbeitungsstätte gebracht, für die der 33-Jährige arbeitete.
Affäre mit Arbeitskollegin
Trotz seines Teilgeständnisses scheint es, als würde Watts immer nur die halbe Wahrheit erzählen. So verleugnete er vor der Polizei beispielsweise, dass er eine Affäre mit einer Kollegin hatte, was womöglich der Grund für die Trennung sein dürfte. Dass nicht er, sondern seine Frau Shanann für den Tod der Mädchen verantwortlich ist, bezweifeln die Ermittler allerdings. Eine DNA-Untersuchung soll diese Frage nun beantworten und Klarheit in den Fall bringen.
Vater wandte sich an Medien
Das ruhige Vorstadthäuschen soll am Montag zum Ort eines furchtbaren Verbrechens geworden sein: Nachdem von der zweifachen Mutter und den beiden Mädchen jede Spur fehlte, wandte sich Vater Chris Watts selbst an die Medien. Der 33-Jährige meldete seine Familie als vermisst und spielte zu Beginn den besorgten Ehemann. „Ich will meine Familie zurück. Ich will, dass sie sicher sind. Ich will sie unbedingt zurück“, zeigte er sich noch am Dienstag vor laufender Kamera besorgt.
Doch der 33-Jährige log. Er selbst soll für das Verschwinden seiner Familie gesorgt haben. Am Mittwoch wurde er verhaftet und wegen dreifachen Mordes sowie Behinderung der Justiz angeklagt. Watts befindet sich im Weld-County-Gefängnis in Gewahrsam.
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