Staatsanwalt ermittelt

Fall David: „Verdacht auf grob fahrlässige Tötung“

Salzburg
22.08.2018 06:30

Die „Krone“ berichtete über das tragische Schicksal des kleinen David, der nach einer OP im April verstarb. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass ein Ermittlungsverfahren im Gange ist. Der Verdacht: grob fahrlässige Tötung. Die SALK nimmt Stellung.

„Ein neuropathologisches Gutachten wurde bestellt und eine Obduktion angeordnet. Die Ergebnisse dazu stehen noch aus“, bestätigt Barbara Fischer, die Sprecherin der Salzburger Staatsanwaltschaft. Ermittelt werde wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung, vorerst noch gegen unbekannte Täter. Nach dem tragischen Tod des erst 17 Monate alten Davids hat die SALK den Vorfall selbst zur Anzeige gebracht.

(Bild: Familie P.)

SALK verspricht „volle Aufklärung“
Auf Nachfrage übermittelten die Landeskliniken der „Krone“ eine offizielle Stellungnahme zu dem erschütternden Vorfall: „Der ärztliche Direktor, Univ. Prof. Dr. Jürgen Köhler, drückt im Namen aller Mitarbeiter seine zutiefst empfundene Betroffenheit aus und versichert eine vollumfängliche Aufklärung der Umstände des tragischen Vorfalles. Sämtliche dafür notwendigen Schritte wurden unverzüglich eingeleitet. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Eltern und Angehörigen“, heißt es darin.

Auf die Vorwürfe der trauernden Eltern konnte aufgrund rechtlicher Gründe nicht eingegangen werden: „Wir bitten um Verständnis, dass darüber hinaus zu einem laufenden Verfahren keine weiteren Angaben möglich sind.“ Über ein etwaiges Fehlverhalten der behandelnden Mediziner werde das Gericht urteilen. Dazu hat das Uniklinikum „sämtliche Akten dem Gericht zur Verfügung gestellt“. Vor allem das von der Justiz in Auftrag gegebene Gutachten soll Aufschluss über die Hintergründe der tragischen OP liefern.

(Bild: Familie P.)

Elf Tage nach OP starb David
Wie berichtet, wollen Davids Eltern klagen - sie fordern Gerechtigkeit. Aufgrund eines aufgeplatzten Hämangioms (Blutschwämmchen) suchten sie an jenem Abend des 16. April das Landeskrankenhaus auf. Dort entschieden Ärzte, sofort zu operieren. Obwohl das junge Paar mehrmals darauf verwies, dass ihr Sohnemann gerade erst gegessen habe.

Dramatisches passierte in der Aufwachphase der Narkose: Davids Sauerstoffwerte fielen rapide ab. Das Kind hatte offenbar unbemerkt von den Ärzten aspiriert, das Erbrochene füllte den Rachenraum und die Lunge. Eine 30-minütige Reanimation folgte. Weiß wurde der Bub, rote Flecken tauchten im Halsbereich auf, beschrieb der behandelnde Anästhesist laut den Eltern die aufgetretenen Symptome. Danach wurde David auf der Intensivstation in künstlichem Tiefschlaf versetzt. Elf Tage später, am 27. April, starb er.

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