„Geschichte erfunden“

Trump wirft Ex-Anwalt Cohen Falschaussage vor

Ausland
22.08.2018 16:09

Nachdem sich Donald Trumps Ex-Anwalt Michael Cohan am Mittwoch vor Gericht schuldig bekannte Schweigegeld an Trumps Ex-Geliebte bezahlt zu haben, hat ihn der US-Präsident der Falschaussage bezichtigt. Cohen habe „Geschichten erfunden“, um mit der Staatsanwaltschaft eine strafmindernde Vereinbarung in seinem Verfahren um Finanzbetrug auszuhandeln, schrieb Trump am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Wenn jemand einen guten Anwalt sucht, rate ich Ihnen, nicht die Dienste von Michael Cohen in Anspruch zu nehmen!“, schrieb er weiter.

Cohen hatte den Präsidenten am Vortag vor einem Gericht in New York unter Eid schwer belastet: Trump habe ihn im Wahlkampf 2016 zu illegalen Schweigegeldzahlungen in Höhe von 130.000 und 150.000 Dollar an frühere Geliebte - es handelt sich dabei um das Ex-„Playboy“-Model Karen McDougal und den Pornostar Stormy Daniels - angestiftet. Der US-Präsident warf seinem früheren Anwalt vor, er sei vor der Justiz „eingeknickt“ - das Wort „Justiz“ setzte der Präsident demonstrativ unter Anführungszeichen.

(Bild: AP, AFP, krone.at-Grafik)

„Respekt“ für Wahlkampfmanager Manafort
Positiv äußerte er sich über seinen früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort, der am Vortag vor Gericht wegen Finanz- und Steuerbetrugs schuldig gesprochen worden war. „Solch ein Respekt für einen tapferen Mann“, schrieb der Präsident über Manafort. Trump stellte sich eindeutig an die Seite des Straftäters: Dieser sei vor Gericht hart geblieben, obwohl die Justiz „enormen Druck“ auf ihn ausgeübt habe. „Paul Manafort und seine wunderbare Familie tun mir sehr leid“, schrieb Trump. Der Präsident erneuerte seinen Vorwurf, dass es sich bei der Angelegenheit um eine „Hexenjagd“ handle.

Begnadigung für früheren Wahlkampfmanager?
Das Jury-Urteil gegen Manafort war der erste Schuldspruch im Zusammenhang mit den Untersuchungen von FBI-Sonderermittler Robert Mueller, die Trump immer wieder als politisch motivierte „Hexenjagd“ zu diskreditieren versucht. Manafort muss mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen. In der Vergangenheit wollte Trump nicht ausschließen, dass er seinen früheren Wahlkampfmanager begnadigen könnte.

Paul Manafort (Bild: APA/AFP/Getty Images/Chip Somodevilla)
Paul Manafort

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