In Ceuta

Nächster Sturmangriff auf EU-Grenze in Nordafrika

Ausland
23.08.2018 06:41

Bei einem neuen Ansturm afrikanischer Migranten sind mindestens 115 Menschen von Marokko aus in die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta gelangt. Am Mittwoch sei es ihnen gelungen, den sechs Meter hohen doppelten Grenzzaun zu überwinden, sagte ein Sprecher der Regierungsvertretung in Ceuta.

Sieben Polizisten seien bei dem Versuch verletzt worden, die Migranten abzuwehren. Jedoch sei nur einer von ihnen so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden habe müssen, heißt es weiter. „Eine Umarmung mit guten Wünschen für eine baldige Genesung für die sieben Polizisten“, twitterte die spanische Zivilgarde Guardia Civil.

(Bild: APA/AFP/Joaquin SANCHEZ)

Angriff mit ätzendem Branntkalk
 
Die Flüchtlinge hatten die Beamten unter anderem mit Branntkalk (Calciumoxid) angegriffen, der beim Kontakt mit der Haut gefährliche Verätzungen verursacht. Insgesamt hätten 300 Migranten versucht, den Zaun zu stürmen, viele jedoch ohne Erfolg, erklärte der Sprecher der Regierungsvertretung.

(Bild: APA/AFP/Joaquin SANCHEZ)
(Bild: APA/AFP/Joaquin SANCHEZ)

Mit Scheren hätten die Menschen, die aus Ländern in Afrika südlich der Sahara stammen, Teile des Zauns durchschnitten, zitierte die Zeitung „El Pais“ einen Beamten. „Einige sind über den Zaun geklettert, andere sind durchgestiegen.“ Die Migranten seien dabei „gewaltsam und aggressiv“ vorgegangen. Fünf von ihnen erlitten Schnittwunden.

Ähnlicher Vorfall im Juli
 
Bereits am 26. Juli war es mehr als 600 Flüchtlingen an der gleichen Stelle gelungen, Ceuta zu erreichen. Vier Beamte der Guardia Civil mussten behandelt werden, nachdem die Migranten damals ebenfalls Branntkalk sowie Flammenwerfer eingesetzt hatten. Es handelte sich um den größten Ansturm der vergangenen Jahre.

Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen.

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