Ganz Deutschland und jetzt auch Österreich redet über sie: Doris Unzeitig aus Oberösterreich war bis vor Kurzem Schulleiterin einer Brennpunktschule in Berlin, wo Gewaltausbrüche und Drogeneskalation an der Tagesordnung stehen. Nun deckte sie die Missstände auf, gab auch den Behörden die Schuld an den vielen schockierenden Problemen.
„Wir hatten 30 Gewaltvorfälle, einige Mitarbeiter trauten sich kaum mehr in die Schule“, berichtete Doris Unzeitig in einem emotionalen Plädoyer in der „Bild“-Zeitung.
Obdachlose und Junkies schliefen im Schulhof
Die Leiterin der Brennpunktschule Berlin Spreewald hatte zuvor als Lehrerin in einer Dorfschule in Nussdorf am Attersee (OÖ) gearbeitet, hatte eine Herausforderung gesucht, wie sie erklärt. Doch damit hatte sie nicht gerechnet: Die Schule ist Austragungsort für Familienfehden. Obdachlose und Junkies schliefen im Schulhof.
„So können wir die Kinder nicht schützen“
Sie habe mit einem Wachschutz versucht, die Situation an der Schule, an der 99 Prozent der Schüler Migrationshintergrund haben, zu entschärfen: „Doch nach einigen Wochen untersagte mir das die Bildungsverwaltung.“ Unzeitig: „Das Ordnungsamt meinte, die Schulleitung hätte die Aufgabe, täglich Spritzen zu entfernen. So können wir die Kinder nicht schützen.“
Direktorin will wieder nach Österreich zurück
Die dringend benötigten Lehrer bekam sie auch nicht, ihr wurde von den Behörden geraten, Unterrichtshilfen einzustellen: „Doch das hilft an unserer Schule nicht.“ Mit ihrem Erfahrungsbericht hat die Direktorin Deutschland wachgerüttelt. Nun will sie wieder nach Österreich zurück, hat ihren Job dort gekündigt.
Kronen Zeitung
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