Keiner darf zu ihnen

Migranten an Bord der Diciotti im Hungerstreik

Ausland
24.08.2018 12:02

Die Migranten an Bord des Schiffes der italienischen Küstenwache Diciotti, die seit vier Tagen auf die Landung warten (siehe Video oben), sind in den Hungerstreik getreten. Deshalb darf nun offenbar niemand mehr zu den überwiegend männlichen Flüchtlinge hinauf - aus Sicherheitsgründen.

„Spannung herrscht an Bord des Schiffes“, berichtete der sozialdemokratische Senator Davide Faraone, der am Donnerstag an Bord des Schiffes gegangen war, am Freitag auf Twitter. „Ich habe von den Hafenbehörden die Information erhalten, dass die Migranten in den Hungerstreik getreten sind. Besuche an Bord des Schiffes, um den Zustand der Migranten zu kontrollieren, sind aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden.“

Zuvor war Ex-Parlamentspräsidentin Laura Boldrini auf der Diciotti gewesen, um mit den Migranten zu sprechen.

(Bild: ANSA)
Ex-Parlamentspräsidentin Laura Boldrini sprach an Bord der Diciotti mit den Migranten. (Bild: ANSA)
Ex-Parlamentspräsidentin Laura Boldrini sprach an Bord der Diciotti mit den Migranten.

27 Minderjährige durften das Schiff verlassen
Auf dem Schiff, das im Hafen von Catania auf Sizilien festgemacht hatte, warten noch immer 150 erwachsene Migranten. 27 Minderjährigen hatte Innenminister Matteo Salvini erlaubt, das Schiff der italienischen Küstenwache zu verlassen. Die anderen müssen auf Geheiß Salvinis, der zugleich Vorsitzender der Lega ist, so lange an Bord bleiben, bis andere EU-Länder sich zu ihrer Aufnahme bereit erklären. 

(Bild: AFP)
(Bild: ANSA)

„Kein Geld mehr, wenn Migranten in Italien bleiben!“ 
In diesem Zusammenhang hat Italien der Europäischen Union mit einem Zahlungsstopp gedroht, sollte es keine rasche Einigung auf die Übernahme der Flüchtlinge durch die EU-Partner geben. Vize-Regierungschef Luigi Di Maio meinte am Freitag, Italien wolle nicht nachgeben. „Die Italiener verlangen, dass Italien von der EU respektiert wird. Wir wollen mit der EU nicht streiten. Doch in dieser Woche hat die EU-Kommission zum Thema Diciotti noch kein Wort gesagt“, klagte Di Maio, Vorsitzender der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, die zusammen mit der Lega die Regierung in Rom bildet.

Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio verlangt eine europäische Lösung und Hilfe für sein Land. (Bild: Orietta Scardino/ANSA via AP, AP Photo/Andrew Medichini, krone.at-Grafik)
Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio verlangt eine europäische Lösung und Hilfe für sein Land.
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt