Am 23. September wäre die unvergessene Romy Schneider 80 Jahre alt geworden. In der Dokumentation „Ein Abend mit Romy“ veröffentlicht Alice Schwarzer zum ersten Mal Tonbänder eines Interviews, das sie vor 40 Jahren mit der Schauspielerin geführt hat. Und darin offenbart die Ikone Unfassbares: Sie war sich sicher, dass ihre Mutter Magda Schneider († 87) mit Adolf Hitler schlief.
Wie Romy war Magda Schneider Schauspielerin, spielte unter anderem an der Seite ihrer Tochter in den „Sissi“-Filmen. Doch während sie auf der Leinwand allen die heile Welt vorspielte, suchte sie im wahren Leben stets die Nähe zu Nazi-Größen. Und nicht nur das! Wie Romy Schneider selbst in einem Interview mit Alice Schwarzer, das diese im Jahr 1976 mit der Schauspiel-Ikone führte und das in einer Doku am 16. September um 22 Uhr auf ARTE zu hören sein wird, zugab, soll ihre Mutter mit Adolf Hitler das Bett geteilt haben.
„Sie war fest davon überzeugt, dass ihre Mutter ein sexuelles Verhältnis mit Hitler hatte“, sagt Schwarzer jetzt. Zu ihrer Mutter Madga hatte die 1982 verstorbene Aktrice zeitlebens ein angespanntes Verhältnis. Sie habe es ihr unter anderem nie verziehen, dass sie einst Hitler auf dem Obersalzberg besuchte.
„Ich bin kein Übermensch“
Doch nicht nur das offenbarte Romy Schneider im Interview mit Alice Schwarzer. Der zweite Mann ihrer Mutter, Gastronom Herbert Blatzheim, habe ihr nachgestellt, habe mehrfach versucht, sie zu verführen. Sie habe ihn abblitzen lassen, musste einmal sogar vor ihm auf die Toilette fliehen.
Auf den Tonbändern ist eine Romy Schneider zu hören, die weint, verloren wirkt. Und das, obwohl sie zu dem Zeitpunkt, als die Aufnahmen entstanden, am Höhepunkt ihrer Karriere und frisch verheiratet mit Daniel Biasini war. „Warum soll ich nicht weinen? Ich bin kein Übermensch“, hört man sie sagen. Gleichzeitig zeigt sie sich kämpferisch, erklärt: „Ich geniere mich nicht. Überhaupt nicht. Ich habe keine Angst mehr.“
Warum hat sich Alice Schwarzer ausgerechnet jetzt dazu entschieden, die Bänder zu veröffentlichen? „Ich habe jahrzehntelang nicht darüber gesprochen, weil ich ihren Willen respektierte“, so die Journalistin. „Doch um ihre Verzweiflung verstehen zu können, ihre Verletztheit, ihre Hypersensibiliät, muss man das auch wissen. Und es ist gut, es jetzt zu sagen.“
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